Kiel/Paderborn. Als „traurig, enttäuscht und wütend“ beschrieb Kapitän Steven Skrzybski die Stimmung nach dem Schlusspfiff. Mit einem Gegentreffer in der letzten Minute der Nachspielzeit verlor Fußball-Zweitligist Holstein Kiel am Samstag seinen Saisonauftakt beim SC Paderborn 07. Mit dem VfL Bochum (1:4 beim SV Darmstadt 98), Fortuna Düsseldorf (1:5 bei Arminia Bielefeld) und Hertha BSC (1:2 beim FC Schalke 04) stolperten gleich mehrere vermeintliche Favoriten am ersten Spieltag, sodass die KSV in bester Gesellschaft ist.

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Beim Spiel in Ostwestfalen gab es auf beiden Seiten nur wenige Höhepunkte. Da sich die Mannschaften weitgehend neutralisierten, waren die Strafraumaktionen beider Teams an einer Hand abzuzählen. Ein Chancenplus konnten sich weder die Paderborner noch die Kieler erspielen. „Für mich war es ein typisches Unentschieden-Spiel, bei dem derjenige, der am Ende gewinnt, extrem glücklich ist und der, der am Ende verliert, extrem unglücklich ist“, fand auch Skrzybski. „Wir sind am Ende diejenigen, die mit leeren Händen dastehen.“

Weder SC Paderborn noch Holstein Kiel dominieren die Partie

Während die Störche zu Beginn der Partie noch mit Offensivambitionen aufwarteten, wurde die Partie innerhalb kurzer Zeit von Aktionen gegen den Ball dominiert. Keinem der beiden Teams gelang es, in das letzte Drittel des Gegners vorzustoßen. „Wir hatten wenige Chancen, haben aber auch wenige hochkarätige Chancen zugelassen“, bilanzierte der Kieler Kapitän. Es war daher fast schon logisch, dass der erste Treffer der Partie durch eine Standardaktion fiel. Die Kieler Defensive hatte einen Eckball zu kurz geklärt, kurz vor der Strafraumgrenze wartete Marcel Hoffmeier und verwandelte zur Führung für die Hausherren (29.).

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 „Wir haben wenig Chancen gehabt, aber haben auch wenig Hochkaräter zugelassen.“

Steven Skrzybski

Kapitän von Holstein Kiel

Dem Rückstand lief die KSV Holstein lange hinterher. Erst in der 85. Minute knallte Armin Gigovic einen Freistoß sehenswert unter die Latte ins Tor. Den erhofften Punkt entriss Filip Bilbija den Störchen in der letzten Minute der Nachspielzeit mit einem Schlenzer ins lange Eck. Zuvor hatte der Paderborner Stürmer wenig Mühe, sich gegen David Zec durchzusetzen. „Das Gegentor hätte so nie fallen dürfen“, sagte Skrzybski.

Steven Skrzybski sieht Aufgaben für kommende Woche

Er sah die missglückte Abwehraktion zum Ende des Spiels jedoch nicht als allein entscheidenden Grund für die 1:2-Niederlage. Es gebe genügend Dinge, die das Team bis nächste Woche verbessern muss. Am Sonntag gastiert mit Arminia Bielefeld ein Team im Holstein-Stadion, das als Aufsteiger furios in die Saison gestartet ist und bereits viel Selbstvertrauen getankt hat. „Es geht um die Positionierung, die Geschwindigkeit des Passspiels, um in die Situationen zu kommen. Wenn wir selbst erst einmal eins zu null führen, dann ist es immer ein anderes Spiel.“

An der Pader waren es hingegen die Hausherren, die sich nach der Führung auf das Spiel gegen den Ball konzentrieren konnten. „Paderborn hat ordentlich verteidigt“, musste auch Skrzybski anerkennen. „Das war heute ein Gradmesser, von dem wir wussten, dass es eng werden würde. Wir haben nicht die Lösungen gefunden, um als Sieger vom Platz zu gehen.“

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Dabei waren die Störche in vielen Spielstatistiken mindestens gleichauf mit den Gastgebern. Diese Ausgeglichenheit erwartet Steven Skrzybski in der Zukunft noch häufiger. „Wir können uns darauf einstellen, dass gefühlt jedes Spiel ein Fifty-Fifty-Spiel sein wird.“

KN