Es war eine Nürnberger Niederlage mit Symbolcharakter.

Der Kader des 1. FC Nürnberg ist am 1. Spieltag der neuen Saison immer noch eine einzige Baustelle. Und das war auf der Stadion-Baustelle der SV Elversberg bei der 0:1-Niederlage an allen Ecken und Enden zu sehen. Das bittere Fazit der verdienten Niederlage: Kein Verein in der 2. Liga muss noch mehr an seinem Kader arbeiten als der Club.

Sportvorstand Joti Chatzalexiou (49) muss jetzt dringend liefern, sonst steht Nürnberg eine harte Saison bevor. Der eigene Anspruch (Platz 7) scheint jedenfalls aktuell meilenweit entfernt.

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Quelle: BILD03.08.2025

Wie lief das Spiel?

„Wir sind nie wirklich gefährlich zum Abschluss gekommen“, sagte Trainer Miroslav Klose (47). Auch er konnte den Startfluch des FCN nicht brechen. Zum vierten Mal in Folge startet Nürnberg mit einer Niederlage in die neue Saison. Kapitän Robin Knoche (33): „In der zweiten Halbzeit hatte keine Mannschaft Vorteile, da ist das Spiel dann so ein bisschen vor sich hingeplätschert. Dann kriegst du kurz vor Schluss durch Naivität nach einer Standardsituation das Gegentor.“

Abwehrmann Tim Janisch (19) schaffte es in der 90. Minute nicht, entschlossen genug die Ecke vor dem Tor zu verhindern. Klose: „Letztendlich hätten wir bei dem Eckball klar klären können, aber da wollen wir den Ball hochhalten, anstatt ihn auf die Baustelle zu kloppen.“

Baustelle Nürnberg. Auch Klose ist aufgefallen, dass es vor allem im Offensivspiel des FCN noch erheblich krankt. Seine Hoffnungen, im Sturm vor allem auf den 17-jährigen Artem Stepanov zu legen, könnten sich als fatal erweisen. In Elversberg fehlte ihm an der Seite von Neuzugang Mickaël Biron (27) noch sichtlich die nötige Unterstützung. Der Nationalspieler aus Martinique agierte bei seinem Pflichtspiel-Debüt für den FCN äußerst unglücklich und fiel eigentlich nur durch seine Gelbe Karte nach rüdem Einsteigen auf. Da auch der zweite Neue Semir Telalovic (25) nach seiner Einwechslung kaum Akzente setzen konnte, muss noch ein gestandener Stürmer auf Kloses Wunschliste stehen.

Noch akuter ist die Situation im Mittelfeld. Denn auch wenn Berkay Yilmaz (20) seinen Job als umgeschulter Mittelfeldspieler gut machte, wurde im Laufe des Spiels deutlich, dass das keine Dauerlösung sein kann. Rafael Lubach (20) mühte sich als Jander-Vertreter im defensiven Mittelfeld redlich, aber auch ihm ist deutlich anzumerken, dass er sich auf der Achter-Position deutlich wohler fühlt. Dass er selbst nach der Einwechslung des defensiven Tom Baack (26) nicht nach vorn geschoben wurde, lässt tief blicken.

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Der FCN und Klose benötigen also dringend noch zwei Mittelfeldspieler, die diese Lücken schließen können. Und nicht zuletzt zeigte die unglückliche Aktion von Janisch vor dem Gegentor, dass der FCN rechts hinten mit einer weiteren Verpflichtung für einen gesunden Konkurrenzkampf sorgen muss. Mit Justin von der Hitz (18) nur ein Greenhorn als Back-up für den unerfahrenen Janisch zu haben, ist gefährlich.

Zwar ist das Transferfenster noch fast einen Monat lang offen, doch die Zeit drängt. Sonst kann Nürnberg sein ambitioniertes Saisonziel vergessen.