Veröffentlicht am 3. August 2025, 16:49
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In Österreich nehmen derzeit die gemeldeten Hepatitis A-Fälle rasant zu.

In Österreich nehmen derzeit die gemeldeten Hepatitis A-Fälle rasant zu.

Mitte Juli 2025 wurden in Österreich bereits 128 Hepatitis-A Fälle gemeldet. Das sind fast doppelt so viele, wie es im ganzen Jahr 2024 gab.

von Amélie Meier

Das Foto auf www.5min.at zeigt die Mitarbeiterin Amelie Meier von 5min.at

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Die Zahl der Hepatitis A-Fälle steigt in Österreich deutlich: Bis Mitte Juli 2025 wurden bereits 128 Fälle (genau Stand 14. Juli 2025) gemeldet, im gesamten Vorjahr waren es 74. Das Institut für Infektionsepidemiologie der AGES untersucht derzeit die Ursache dieses Anstiegs und überwacht die Lage laufend, um bei Bedarf Schutzmaßnahmen zu setzen.

Über 2.000 Fälle

Auch in anderen Ländern Europas stiegen die Hepatitis A-Fälle an. So sind neben Österreich auch Tschechien, Ungarn und die Slowakei betroffen. Diese vier Länder meldeten gemeinsam bereits über 2.000 Fälle (Stand: 18. Juni 2025). Betroffen sind vor allem Menschen wie etwa Obdachlose, Drogensüchtige und Personen ohne ausreichende sanitäre Versorgung. Fälle wurden auch unter Mitgliedern der Roma-Gemeinschaften in Tschechien und der Slowakei gemeldet, berichtet die AGES.

Was ist Hepatitis A?

Was ist Hepatitis A?
Hepatitis A ist eine ansteckende Leberentzündung, die durch das Hepatitis-A-Virus verursacht wird.

Wie steckt man sich an?
Die Ansteckung erfolgt meist über verunreinigtes Essen oder Wasser – oder durch Kontakt mit infizierten Personen, etwa beim gemeinsamen Benutzen von Toiletten oder beim Händeschütteln, wenn vorher keine Hygiene möglich war.

Wer ist besonders gefährdet?
Menschen ohne Zugang zu sauberem Wasser und Hygiene, Obdachlose, Drogenkonsumierende oder Personen, die in Gemeinschaftsunterkünften leben.

Welche Symptome gibt es?
Müdigkeit, Fieber, Übelkeit, Bauchschmerzen und manchmal Gelbfärbung von Haut oder Augen. Manche Menschen merken aber gar nicht, dass sie krank sind.

Ist Hepatitis A gefährlich?
In den meisten Fällen heilt die Krankheit von selbst aus. Schwerere Verläufe sind selten, können aber bei älteren oder geschwächten Personen auftreten.

Wie kann man sich schützen?

  • Durch Impfung (besonders für Risikogruppen empfohlen)

  • Durch gute Hygiene: Hände waschen, sauberes Trinkwasser verwenden

  • Kein Teilen von Spritzen oder Hygieneartikeln

Gibt es eine Behandlung?
Es gibt keine spezielle Behandlung, der Körper bekämpft das Virus selbst. Wichtig sind Ruhe, ausreichend Flüssigkeit und ärztliche Begleitung.

Ausbrüche hängen zusammen

Die Ausbrüche hängen wohl zusammen, das zeigen genetische Analysen. Die Infektionen stammen nicht aus einzelnen, getrennten Ausbrüchen, sondern breiten sich in verbundenen Gruppen von Menschen weiter aus. Eine weitere Ausbreitung ist wahrscheinlich.

Das ECDC gibt daher folgende Empfehlungen:

  • Fortsetzung der Untersuchung der Übertragungswege von Hepatitis A und verstärkte Sequenzierung, um das vollständige epidemiologische Bild zu verstehen
  • Gezielte Impfung von Bevölkerungsgruppen, die eher gefährdet sind (wird in Österreich bereits durchgeführt)
  • Sicherstellen eines einfachen Zugangs zu grundlegender Hygiene wie Seife und Wasser für Personen, die eher gefährdet sind in für sie zugänglichen Bereichen wie öffentlichen Toiletten, Obdachlosenunterkünften und Tafeln
  • Aufklärung und Aktivitäten auf Bevölkerungsgruppen zuschneiden, die eher gefährdet sind. Bereitstellen von Informationen in mehreren Sprachen, angepasst an unterschiedliche Alphabetisierungsgrade, und Ansprechen von Gerüchten und Fehlinformationen, die möglicherweise im Umlauf sind

(Quelle AGES)