Diese Woche wurde überdeutlich, warum es um die Zukunft der EU so schlecht bestellt ist.

Auf der Weltkonferenz für Künstliche Intelligenz in Shanghai präsentierte ein chinesischer Hersteller einen humanoiden Roboter, der seinen Akku selbstständig wechseln kann und damit theoretisch rund um die Uhr einsatzbereit ist. Ein technologischer Paukenschlag hat weltweit Schlagzeilen gemacht.

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Und Europa? Europa hat zur gleichen Zeit neue Transparenzregeln für KI-Anbieter wie ChatGPT eingeführt.

Natürlich braucht jede neue Technologie auch Regeln. Aber wenn das Einzige, worin die EU noch weltweit spitze ist, das Aufstellen von Vorschriften ist, dann stimmt etwas nicht. In der Zeit, in der die USA und China mit Tempo, Wagemut und Milliarden-Investitionen die Technologien von morgen erobern, beschäftigt sich Brüssel mit Paragrafen.

Ich sage das nicht, weil ich Europa abschreiben will. Im Gegenteil: Die Idee eines gemeinsamen Marktes, eines friedlichen Kontinents, der auf Freiheit, Offenheit und Innovation setzt, ist eine der großartigsten Errungenschaften unserer Zeit.

Aber genau diese Vision wird verspielt, weil sich die EU in Bürokratie, Blockaden und nationalen Egoismen verliert.

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Während die US-Wirtschaft boomt und China strategisch auf Künstliche Intelligenz, Quantencomputer und Robotik setzt, dümpelt Europa im Wachstums-Keller. Bei uns ist die Wirtschaft im zweiten Quartal noch mal geschrumpft. Und trotz der vielen Milliarden, die von der EU in Förderprogramme gesteckt werden, gibt es bis heute weder ein europäisches Silicon Valley noch eine Roboterschmiede von Weltrang.

Was wir stattdessen haben, ist eine überbordende Regulierung, die sogar den europäischen Binnenmarkt ausbremst. Der freie Austausch von Waren, Dienstleistungen und Ideen – eigentlich seit Jahrzehnten garantiert – wird durch Hürden behindert, die nach Ansicht vieler Experten schlimmer wirken als Trump’sche Strafzölle.

Natürlich ist kein Staatenbund perfekt. Aber bei der EU ist das Verhältnis von Anspruch und Wirklichkeit nicht mehr im Gleichgewicht. Der Hang zur Regulierung, gepaart mit der Angst vor Konkurrenz, selbst aus den eigenen Reihen, erstickt die Energie, die Europa ausmachen könnte.

Und trotzdem glaube ich an die Kraft unseres Kontinents. Weil Europa mehr ist als die EU. Weil es überall kluge Köpfe, mutige Gründer und fähige Menschen gibt. Und weil Deutschland, trotz aller Probleme, ein großartiges Land ist: voller Potenzial, Kreativität, Innovationskraft und Freiheit.

Wir sollten uns nur endlich trauen, all das auch zu nutzen.