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Eine Fettleber entwickelt sich schleichend über Jahre und macht häufig keine Schmerzen. Ohne Therapie kann die Erkrankung ernste Folgen verursachen.

Frankfurt – Jeder vierte Bürger über 40 und jedes dritte übergewichtige Kind sind in Deutschland nach Angaben der Deutschen Leberstiftung von einer sogenannten nicht-alkoholischen Fettleber (NAFL) betroffen. NAFL ist die weltweit häufigste Form von Fettleber und wird definiert als eine erhöhte Fettinfiltration in der Leber bei Menschen, die keinen oder wenig Alkohol trinken. Die Erkrankung bleibt häufig lange Zeit unentdeckt, da sie sich über Jahre entwickelt. Sie kann jedoch schwerwiegende Folgen haben.

Fettleber-Verbreitung als „stille Epidemie“: Erkrankung bleibt oft lange Zeit unentdeckt

Gegenüber dem Spiegel bezeichnet Prof. Dr. med. Münevver Demir, leitende Oberärztin an der Charité in Berlin, die Verbreitung von Fettleber als „stille Epidemie“. Sie schätzt, dass nur jeder zwanzigste Betroffene überhaupt von seiner Fettleber weiß. Denn eine verfette Leber verursacht oftmals keine Schmerzen, sodass sie lange Zeit nicht bemerkt wird. Sie tritt außerdem häufig als Bestandteil anderer Erkrankungen wie Übergewicht, Diabetes, Bluthochdruck oder Fettstoffwechselstörungen auf.

Inneres Verdauungsorgan des Menschen Anatomie der LeberEine Fettleber tritt häufig als Bestandteil anderer Erkrankungen auf. © Zoonar.com/Magic mine/IMAGO

Erstaunlicherweise ist ein Viertel der Patienten normalgewichtig. Demnach schützt schlank sein nicht vor einer Fettleber, warnt Prof. Dr. Elke Roeb, Leiterin der Gastroenterologie am Universitätsklinikum der Justus-Liebig-Universität Gießen. Bei den normalgewichtigen Patienten liege oft eine Störung im Fett- oder Zuckerstoffwechsel vor. Ist die Leber verfettet, kann das Organ außerdem das Doppelte ihrer normalen Größe erreichen. Charakteristisch ist zudem ein helles, teigiges Aussehen. Über erhöhte Leberwerte und eine Ultraschalluntersuchung kann sie diagnostiziert werden.

Fettleber heilen: Zehn Lebensmittel, auf die Sie besser verzichten solltenNudelnFotostrecke ansehenSchwere Folgen drohen bei unbehandelter Fettleber

Eine Fettleber kann schwerwiegende gesundheitliche Komplikationen nach sich ziehen, wenn sie unbehandelt bleibt. In etwa einem Drittel der Fälle kann sich eine verfettete Leber beispielsweise entzünden. Diese Entzündung führt zu verstärktem Absterben von Lebergewebe. Im fortgeschrittenen Stadium kann sich eine irreversible Leberzirrhose entwickeln, die etwa zehn Prozent der Fälle betrifft. Zudem steigt das Risiko für Leberentzündungen und Leberkrebs erheblich an.

Die gute Nachricht ist jedoch: Im ersten Stadium lässt sich laut dem NDR alles noch zurückdrehen. Eine Fettleber ist demnach noch heilbar. Dabei soll es ausreichen, fünf bis sieben Prozent des Körpergewichts abzunehmen, um eine Fettleber zu entfetten und zu heilen. Ein gesunder Lebensstil mit einer gesunden Ernährungsweise und ausreichend Bewegung sind entscheidend. (jbr)

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