Berlin. In den Sommerferien laufen Bauarbeiten im Berliner Südosten. Zwei S-Bahnlinien werden dadurch unterbrochen. Die wichtigsten Details.
Sommerferienzeit ist oft Baustellenzeit. Das gilt auch bei der Berliner S-Bahn. Gerade im Südosten der Stadt kommt es dabei für Fahrgäste wieder zu Einschränkungen. Wie die Deutsche Bahn mitteilt, wird gleich für zwölf Tage, von Donnerstag, 24. Juli (4 Uhr), bis Montag, 4. August (1.30 Uhr), der Streckenabschnitt zwischen den S-Bahnhöfen Treptower Park und Baumschulenweg gesperrt.
S-Bahn Berlin: Zwischen Treptower Park und Baumschulenweg fahren Busse
Hintergrund ist die aktuell laufende, umfassende Sanierung der Eisenbahninfrastruktur in Berlin und Brandenburg, um den steigenden Anforderungen des Zugverkehrs auch in Zukunft gerecht zu werden. In Treptow-Köpenick setzt das Unternehmen konkret das Projekt „Elektronisches Stellwerk (ESTW) Schöneweide“ um. Dafür müssen in dem betroffenen Streckenabschnitt umfangreiche Kabeltiefbauarbeiten durchgeführt werden. „Um die Sicherheit der Beschäftigten auf der Baustelle zu gewährleisten, muss der Bahnverkehr in diesem Abschnitt vollständig eingestellt werden“, erklärt die Deutsche Bahn.
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Unterbrochen werden somit gleich mehrere Linien. Zwischen Baumschulenweg und Treptower Park wird in dieser Zeit ein Schienenersatzverkehr mit Bussen als „S9“ eingerichtet. „Die Baumaßnahmen dienen der langfristigen Verbesserung von Sicherheit, Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit im Bahnverkehr“, so die Bahn.
Neue elektronische Stellwerkstechnik in Schöneweide soll Bahnverkehr verbessern
Im Rahmen des Projekts ESTW Schöneweide ersetzt das Unternehmen die bestehende Leit- und Sicherungstechnik auf den Streckenabschnitten Treptower Park-Grünauer Kreuz, Schöneweide-Spindlersfeld sowie Köllnische Heide-Baumschulenweg durch elektronische Stellwerkstechnik mit dem Zugbeeinflussungssystem S-Bahn Berlin (ZBS). Zudem wird auch die Anbindung an die Hauptwerkstatt der S-Bahn Berlin GmbH in Schöneweide angepasst. Die Gleise der Fernbahn sind von den Arbeiten wiederum nicht betroffen.
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Wie die Deutsche Bahn auf ihrer Projektseite erläutert, entspricht das vorhandene Zugsicherungssystem „mechanische Fahrsperre“ aus den 1920er-Jahren nicht mehr den heutigen, eisenbahnrechtlichen Vorschriften. Ein zwischen dem Bundesverkehrsministerium, der DB InfraGO AG sowie der S-Bahn Berlin GmbH abgestimmtes „ZBS-Migrationskonzept“ sieht daher eine schrittweise Umrüstung des Berliner S-Bahn-Netzes vor.
Mit dem neuen System können demnach die Anforderungen an den S-Bahn-Betrieb wie zum Beispiel die richtigen zeitlichen Abstände zwischen den Zügen, die passenden Geschwindigkeiten sowie das planmäßige Trennen und Wiedervereinigen von Zügen erfüllt werden. Am S-Bahnhof Schöneweide wird dafür eine neue ESTW-Unterzentrale errichtet. „Das zweigeschossige Gebäude wurde als vorgefertigtes und fertig ausgerüstetes Modulgebäude konzipiert“, heißt es von der Deutschen Bahn.
In Schöneweide wird eine neue ESTW-Unterzentrale errichtet und das bisherige System auf elektronische Stellwerkstechnik modernisiert.
© BVG/Stefan Beutner | BVG/Stefan Beutner
Treptow-Köpenick: Weitere Streckensperrung noch in diesem Jahr
„Für die Umrüstung auf ESTW-Technik errichten wir neue Kabelkanäle, bauen zahlreiche Gleisquerungen ein und führen Kabelarbeiten durch. Außerdem gründen und errichten wir neue Signale und bauen drei Signalausleger auf“, erklärt das Unternehmen. Zusätzlich werden in Schöneweide und Adlershof sowie im Grünauer Kreuz 21 Weichen integriert. Mit diesen zusätzlichen Weichen soll ein stabilerer und flexiblerer S-Bahn-Verkehr gewährleistet werden.
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Nach der Sperrung des Streckenabschnitts von Treptower Park bis Baumschulenweg gibt es in diesem Jahr noch eine weitere Sperrung, die mit dem elektronischen Stellwerk Schöneweide zusammenhängt. So wird vom 28. Oktober bis 3. November auf dem Abschnitt Baumschulenweg–Spindlersfeld/Grünau/Altglienicke der S-Bahn-Verkehr temporär eingestellt. Die Gesamtbauarbeiten sollen 2027 beendet werden.