Nicht alles ist eitel Sonnenschein: Die Zahlen für neue PV-Anlagen im Kreis Esslingen sind rückläufig. Foto: imago stock&people
Die Klimaschutzagentur meldet rückläufige Zahlen bei den Photovoltaik-Anlagen im Kreis Esslingen.
Sonnenschein ist derzeit ein rares Gut in der Region. Etwas finsterer sieht auch die Zahl der neu installierten Photovoltaik-Anlagen im Kreis Esslingen im Vergleich zum Vorjahr aus. Die Werte sind nach Angaben der Klimaschutzagentur des Kreises im ersten Halbjahr 2025 zwar immer noch gut, erreichen im Baden-Württemberg-Vergleich aber nur Rang 20.
Der Kreis Esslingen bekommt gute Zensuren, hat sich aber im Vergleich zum Vorjahr verschlechtert. Der Zubau bei den PV-Anlagen liegt laut der Klimaschutzagentur bei 21 Megawatt: „Gleichzeitig wurden im gleichen Zeitraum des Vorjahres über 29 Megawatt Zubau erreicht – ein Rückgang um mehr als 25 Prozent. Dies ist jedoch kein lokales Phänomen. Im Vergleich zu 2024 ist insgesamt ein Rückgang der Nachfrage zu beobachten.
In Esslingen wurde heftig über die Installation von Sonnenmodulen in der historischen Altstadt diskutiert. Bei Spiel- und Lederwaren Heiges (Foto mit Inhaber Andreas Walter) in der City ging eine PV-Anlage in Betrieb. Foto: Ines Rudel
Insbesondere die privaten Aufdach-Anlagen hätten in den letzten Jahren einen erheblichen Beitrag zum PV-Ausbau im Landkreis Esslingen geleistet, lobt Magnus Schulz-Mönninghoff, Projektmanager Photovoltaik bei der Klimaschutzagentur des Landkreises.
Klima-Teamwork im Kreis Esslingen
Als positive Beispiele bei der Suche nach einem klimafreundlichen Platz an der Sonne werden in der Medieninfo die im März gestartete Teamwork-Aktion von Aichtal mit den benachbarten Kommunen Waldenbuch und Steinenbronn genannt. Im April folgte der Startschuss für die PV-Gemeinschaftsaktion in der Gemeinde Deizisau zusammen mit der SolarES, einer Tochtergesellschaft der Stadtwerke Esslingen. Mit über 40 Interessensbekundungen sei die Resonanz sehr hoch. Die Klimaschutzagentur verweist auch auf die Auftaktveranstaltung zur PV-Bündelaktion in Leinfelden-Echterdingen in Zusammenarbeit mit dem Plattformbetreiber Vreed aus Stuttgart im Juni. „Dort hatten bis dato ebenfalls bereits knapp 100 Anwohner Interesse zur Teilnahme bekundet.“
Primus oder Streber – je nach Sichtweise – ist der Ortenaukreis. Er liegt bei den PV-Anlagen auf Gebäuden bei knapp 35 Megawatt. Die Region um Offenburg herum verweist damit den Rhein-Neckar-Kreis mit 31,1 Megawatt und den Landkreis Karlsruhe mit 31 Megawatt auf die Plätze zwei und drei. Bei neuen Solarparks ist der Landkreis Biberach spitze mit 102,5 Megawatt. Mit einigem Abstand liegen die Oberschwaben damit vor dem Neckar-Odenwald-Kreis mit 36,6 Megawatt und dem Landkreis Konstanz mit 25,9 Megawatt.