Im Welthandel gilt nun ebenfalls das Recht des Stärkeren, nicht mehr die Herrschaft des Rechts. Die EU könnte das Ende der bisherigen Ordnung für einen Aufbruch nutzen. Ein Vorbild dafür gibt es.
Wenn es darum geht, die Regeln des Welthandels zu zertrümmern (und nicht nur dann), beruft Donald Trump sich gerne auf einen seiner Vorgänger: William McKinley. Dem 25. Präsidenten der Vereinigten Staaten, im Amt von 1897 bis 1901, gelang etwas, das Trump auch anstrebt: Er erweiterte das Gebiet des Landes, nein, nicht um Grönland, aber um Hawaii, Guam, Puerto Rico und die Philippinen. McKinley wurde zudem als „Tariff Man“ bekannt, weil er die Zölle kräftig anhob. Denn die USA erlebten damals ein „Gilded Age“, eine vergoldete Ära mit rasendem Wachstum, technologischen Durchbrüchen und einem Staatshaushalt, der dank der üppigen Zolleinnahmen so hohe Überschüsse einfuhr, dass man in Washington einen Weg suchte, diese zu reduzieren. McKinleys Zölle sollten deshalb die Importe regelrecht abwürgen.