Alfter (fes). Große Freude beim Verein „Inklusive Arbeit Alfter“: Die Zukunftsstiftung der Edeka Rhein-Ruhr unterstützt die Arbeit des Vereins weiterhin finanziell. Die Vorsitzende des Vereins, Marie-Luise Hartung, und Vorstandsmitglied Uli Groneick sowie weitere Mitglieder des Vereins begrüßten die Stiftungsvertreter Inke Hohlmann, Heinz Hövener und Ralf Breil im Vereinsbüro gegenüber dem Rathaus in Oedekoven.
Seit drei Jahren trägt die Stiftung die Büromiete des Vereins und wird diese nun ein weiteres Jahr übernehmen. Dafür überreichten die Delegierten der Zukunftsstiftung dem Verein einen symbolischen Scheck über 6.000 Euro.
„Unter dem Motto ‚Inklusion soll eine Heimat bekommen‘ hat es das Förderprojekt ermöglicht, dass wir für Besucher und Menschen, die unsere Beratungsangebote suchten, eine zuverlässige Anlaufstelle sein konnten“, freute sich Hartung.
Vor drei Jahren konnte der Verein mit der Werbeagentur df-Kreativ von Daniel Faßbender in Oedekoven einen Untermietvertrag abschließen und damit auch die vorhandene Infrastruktur nutzen. Der Erfolg des Vereins sei laut Uli Groneick auch darauf zurückzuführen, dass es diese Büroräume gibt. Daher dankte der Verein der Zukunftsstiftung für die wiederholte Förderzusage.
Groneick erläuterte Zweck und Ziele des Vereins, der 2015 als „Initiative Inklusive Arbeit“ gegründet und vor vier Jahren in einen eingetragenen Verein umgewandelt worden war, um das Angebot auf solidere Füße zu stellen.
Um Betroffene und Unternehmen beraten zu können, sei es wichtig gewesen, feste Räumlichkeiten zu haben. Zuvor habe man sich privat getroffen, beispielsweise im Wohnzimmer von Marie-Luise Hartung. Nun können in einem professionellen Rahmen, zudem noch ein zentraler Lage Beratungs- und Informationsgespräche angeboten werden.
Vor allem Eltern und Kinder, die gerade ihren Schulabschluss gemacht haben, benötigen dringend Hilfe: „Das Schlimmste, das haben uns Eltern immer wieder gesagt, ist es, wenn ihre Kinder ein Jahr zu Hause vor dem Sofa vor dem Fernseher sitzen und keine Perspektiven haben.“ Daher sei der Verein froh, dass auch ein Lehrer zum Team gehöre, der beispielsweise dabei helfe, Praktika zu vermitteln, damit keine Lücke zwischen dem Schulabschluss und einem Ausbildungsbeginn entstehe.
Zu Beginn ging es hauptsächlich darum, Menschen mit Handicap in den Arbeitsmarkt zu integrieren, mittlerweile habe sich das Angebot erweitert: „Es geht auch um Inklusion im gesamten gesellschaftlichen Bereich, Konzerte, Kunst oder Sport.“ Vieles sei laut Groneick selbstverständlicher geworden: „Die Arbeit des Vereins hat sich etabliert und wir haben interessante neue Arbeitgeber kennengelernt.“
Wichtig sei auch Arbeitgeber zu unterstützen und zu begleiten, damit sowohl Praktikanten oder Azubis als auch die Arbeitgeber positive Erfahrungen sammeln: „Wenn junge Menschen mit einer Einschränkung in ein Praktikum hineingehen und schlechte Erfahrungen sammeln, dann ist das für beide Seiten unangenehm. Daher bieten wir beiden Seiten Unterstützung an und überlegen, was geht und was nicht geht und wir haben damit erstaunlich viele gute Erfahrungen gemacht.“Manche Arbeitgeber hätten auch zurückgemeldet, dass die Beschäftigung von behinderten Menschen einen positiven Einfluss auf die Umgangskultur im Unternehmen gehabt hatte: „Man lernt Rücksicht zu nehmen und bekommt auch etwas zurück.“Im kulturellen Bereich gebe es bereits viele Angebote für Menschen mit einer Einschränkung, Groneick hofft, dass dies künftig auch für Sportangebote gelte.
Die Mitgliederzahl des Vereins sei zwar überschaubar, schilderte Groneick, aber es gehe auch nicht darum, einen Verein mit hundert Mitgliedern zu haben: „Viel wichtiger ist es Leute zu haben, die einen unterstützen, wenn man sie braucht.“
Gemeinsam mit der Gemeinde Alfter verleiht der Verein seit einigen Jahren regelmäßig den Inklusionspreis. Ausgezeichnet wurden bislang das Unternehmen OBI/Faßbender Tenten, die Edeka-Märkte Mohr, der Freilichtbühnenverein Alfter sowie 2024 das Alanus Werkhaus.
Gekommen war auch die blinde Künstlerin Karla Faßbender aus Alfter. Sie hatte im vergangenen Jahr die erfolgreiche Ausstellung „Fassbar“ im Haus der Alfterer Geschichte präsentiert und zeigte während der Feierstunde einige ihrer Skulpturen und Objekte, die von den Teilnehmern nicht nur angeschaut, sondern auch angefasst werden durften.
Inklusive Arbeit Alfter e. V.
Am Rathaus 13 a, 53347 Alfter-Oedekoven
Tel.: (0228) 36 92 63 96
E-Mail: kontakt@inklusion-alfter.de
Internet: www.inklusion-alfter.de