Der SSV Ulm 1846 verlor beim SV Wehen Wiesbaden nicht nur das erste Saisonspiel, sondern auch seinen Kapitän Johannes Reichert mit einer Knieverletzung.

Das sah schon beim ersten Hinsehen überhaupt nicht gut aus: Als Ulms Kapitän am Sonntagabend bei der 1:3-Auftaktniederlage bei Wehen Wiesbaden nach 66 Minuten beim Stande von 0:2 in den Zweikampf mit Wehen-Stürmer Moritz Flotho ging, verdrehte er sich das rechte Knie und ging sofort zu Boden. Johannes Reichert wurde minutenlang auf dem Rasen behandelt und anschließend am Knie bandagiert mit der Trage in die Kabine gebracht.

Es waren bedrückende Szenen – vor allem für die Ulmer Mannschaft, die ohne ihren Abwehr-Chef mit 1:3 verlor. „Das überschattet das ganze Spiel. Wir haben heute unseren Kapitän ein Stück weit verloren. Das sah nicht gut aus“, sagte Torhüter Christian Ortag nach Spielende bei Magenta.

Ulmer Symbolfigur Reichert

„Jo“ Reichert wurde gleich zu einer ersten Untersuchung in ein Wiesbadener Krankenhaus eingeliefert, ehe er am Sonntagabend nach Ulm zurückgefahren wurde, sagte ein Vereinssprecher auf Anfrage von SWR Sport. Am Montagvormittag folgten demnach im Ulmer Klinikum weitere, ausführlichere Untersuchungen. Eine Diagnose liegt noch nicht vor.

Johannes Reichert ist eine echte Ulmer Fußball-Symbolfigur: In Ulm geboren, spielte er bereits in der Jugend für den SSV 1846. Nach einer zweijährigen Stipvisite beim 1.FC Kaiserslautern war Reichert 2016 zu seinem Heimatverein zurückgekehrt und etablierte sich als zentrale Führungsfigur im Team – insbesondere beim sportlichen Durchmarsch von der Regionalliga bis in die 2. Bundesliga. Auch im neuen Spieljahr, nach dem Abstieg sollte Fan-Liebling Reichert die neuformierte Ulmer Mannschaft mit seiner Persönlichkeit anführen. Vor Saisonbeginn hatte er seinen Vertrag bis 2027 verlängert. Jetzt ist zu befürchten, dass Reichert den Ulmern lange fehlen wird.