„Eifelbande“ heißt der mittlerweile siebte Teil der Reihe um Kommissar Hotte Fischbach des in Bornheim lebenden Schriftstellers Rudolf Jagusch. Wieder einmal lässt Jagusch Fischbach und sein Team in den Untiefen der Eifel ermitteln – mit skurrilen Figuren, einer spannenden Erzählstruktur und einer so keinesfalls vorhersehbaren Wendung innerhalb der Handlung.
Und warum wäre es beinahe nicht dazu gekommen? Im Gespräch mit dem General-Anzeiger berichtet Jagusch, dass ein Mitarbeiter des Emons-Verlags nach dem sechsten Teil der Reihe auf ihn zugekommen sei und gefragt habe, ob man ihm denn für einen siebten Band einen Platz im Ankündigungskatalog freihalten sollte. Das sollte man. Bloß: „Ich hatte noch nichts Neues“, sagt Jagusch.
Geschichte aus der Schublade
Er habe dann eine Idee für eine Geschichte aus der Schublade gezogen. Allerdings war diese eigentlich nicht für die Hotte-Fischbach-Krimireihe gedacht und anders konzipiert. Und es gestaltete sich sehr schwer, das zu übertragen. „Nach den ersten 100.000 Zeichen stand ich da und wollte aufhören“, berichtet der Autor. Es wollte einfach nicht passen. Schließlich entwickelte Jagusch eine neue Figur, mit der sich die Geschichte in sein Eifelkrimi-Universum übertragen ließ.
In diesem muss sich Kommissar Fischbach mit einem Mordanschlag auf seine Tochter auseinandersetzen, die er erst kürzlich kennengelernt hatte. Damit aber nicht genug. Ein Transporter brennt mitten im Wald, ein reicher Unternehmer ist verschwunden. Die Ermittler geraten in ein Familiengeflecht voller Intrigen, Neid und Lügen, die bis in die letzten Tage des Zweiten Weltkriegs zurückreichen.
Und dann wäre da noch die überraschende Wende. So viel sei verraten: Mit dem ursprünglichen Ende der Geschichte sei er nicht zufrieden gewesen, so Jagusch. „Es war zunächst eine klassische Entführung“, sagt er. Dass es anders gekommen ist, verdankt er einer Idee, die er beim Joggen hatte.
Das nächste Buch ist schon in Arbeit
Bis die Geschichte an dieser Stelle angekommen ist, springt Jagusch in den Kapiteln zwischen mehreren Handlungssträngen hin und her. Am Ende des Buchs müssen die Leserinnen und Leser mit einem Cliffhanger leben – aber nicht bis in alle Ewigkeit. Jagusch berichtet, dass er schon an der nächsten Geschichte mit Hotte Fischbach arbeitet.
Auch das ist in gewisser Weise Glück. Nach dem vierten Roman der Reihe wollte Jagusch seine kauzige Hauptfigur eigentlich sterben lassen. Seine Lektorin habe ihm das allerdings ausgeredet. Worüber sich der Schriftsteller heute sehr freut: „Ich bin dankbar, dass Hotte überlebt hat.“
Rudolf Jagusch: Eifelbande. Emons-Verlag 2025, ISBN 978-3-7408-2028-2, 14 Euro.