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Nach einem Felssturz an der Falknerspitze im Brenta-Gebiet haben die Behörden umfassende Sicherheitsmaßnahmen auf den Weg gebracht.
Vallesinella – Ein lauter Knall zerriss am späten Abend des 1. August erneut die Stille der Brenta-Dolomiten. Was folgte, veränderte das Antlitz der Falknerspitze für immer: Die zentrale und obere Westwand des 3.000-Meter-Gipfels brach zusammen und hinterließ eine völlig andere Bergsilhouette.
Der massive Felssturz ereignete sich gegen Abend und war bereits der zweite schwere Abbruch binnen weniger Tage, berichtet RaiNews Südtirol. „Eine dichte Staubwolke war bis Madonna di Campiglio zu sehen, der Felssturz wurde von einem lauten Knall begleitet“, heißt es in dem Bericht.
Traumhafte Landschaften: Die schönsten Städte und Gemeinden in SüdtirolFotostrecke ansehenNach Felssturz: Experten warnen vor weiterer Instabilität an der Westwand
Die Seismografen registrierten eine Intensität von etwa 2 Grad auf der Richter-Skala – doppelt so stark wie beim ersten Ereignis am 27. Juli, meldet das italienische Nachrichtenportal Quotidiano Nazionale. Experten schätzen, dass sich damals eine Gesteinsmasse von rund 36.000 Kubikmetern löste. Nach aktuellen Analysen gilt eine Gesamtmasse von etwa 700.000 Kubikmetern an der Westwand als potenziell instabil.
Wie PULS 24 berichtet, mussten nach dem ersten Felssturz am 27. Juli rund 100 Bergsteigerinnen und Wanderer in Sicherheit gebracht werden. Die Rettungsteams brachten die Betroffenen über die Grostè-Sesselbahn und die Stoppani-Hütte sicher ins Tal.
Geologen der Autonomen Provinz Trient warnten nach dem ersten Sturz vor anhaltender Instabilität im Gipfelbereich, berichtete das Online-Portal bergsteigen.com. Erste Untersuchungen deuten auf einen aktiven Zerfallsprozess hin: Entlang der Abbruchkanten wurden Rissbildungen sowie Gletschereis festgestellt. Als Hauptursache gilt nach Angaben das Abschmelzen des Permafrosts, ausgelöst durch die außergewöhnlich hohen Temperaturen im Juni.
Am 1. August 2025 kam es im westlichen Massiv der Cima Falkner in den Brenta-Dolomiten zu einem Felssturz. (Symbolbild) © IMAGO/Danita DelimontNach Felssturz: Erste Wanderwege wieder geöffnet, Benini-Klettersteig bleibt gesperrt
Die Behörden reagierten umgehend auf das Felssturzereignis und sperrten mehrere Wander- und Kletterrouten im betroffenen Gebiet. Wie die Tourismusorganisation Madonna di Campiglio Dolomiti mitteilt, wurden mittlerweile der Abschnitt des Weges 316 zwischen dem Passo del Grostè und der Tuckett-Hütte sowie der Klettersteig Bruno Dallagiacoma (Weg 315) wieder freigegeben. Weiterhin gesperrt bleiben hingegen der Klettersteig „Alfredo e Rodolfo Benini“ (Weg 305), der direkt vom Felssturz betroffen war, sowie der Weg 331 zwischen der Abzweigung von Weg 316 und der Kreuzung mit Weg 305. (jal)