Nürnberg (Bayern) – Die Proteste rund um das Affen-Drama nehmen jetzt unappetitliche Züge an: Dag Encke (60), renommierter Zoologe und Chef des Tiergartens in Nürnberg, erhält nach der Tötung von Pavianen Morddrohungen.

Seit März vergangenen Jahres ist Encke Opfer öffentlicher Beschimpfungen. Damals hatten die Kaulitz-Zwillinge in ihrem Podcast ihn einen „Vollidioten“ genannt. Damals reagierte der Zoo-Chef noch gelassen, sagte zu BILD: „Das Vokabular fällt auf sie zurück.“

„Man sollte Sie auch erschießen“

Jetzt, nach der Tötung von 12 Pavianen wegen Platzmangels im Gehege, hagelt es laut BR24 sogar Morddrohungen.

Durch die Überbelegung in dem Gehege wurden immer mehr blutige Kämpfe unter den Pavianen ausgetragen

Durch die Überbelegung in dem Gehege wurden immer mehr blutige Kämpfe unter den Pavianen ausgetragen

Foto: Karina Palzer

„Man sollte Sie auch erschießen und Ihren Körper den Geiern und Löwen zum Fraß hinwerfen“, soll auf einem handgeschriebenen Hass-Brief stehen.

Statement im Video: Hier erklärt der Tiergarten die Pavian-TötungIm Video: Hier erklärt der Tiergarten Nürnberg die Tötung der Paviane

Quelle: News531.07.2025

Vor allem in den sozialen Medien entgleitet die Diskussion völlig und setzt sogar die Tötung der Affen mit der Schoah (Völkermord an den Juden durch die Nazis) gleich.

Zoo-Direktor mit SS-Mördern gleichgesetzt

Entsetzlich: Auf X (vormals Twitter) wird Encke mit SS-Lagerarzt Josef Mengele verglichen, der in Auschwitz mordete und unmenschliche Experimente an den Lagerinsassen verübte.

In diesem und in neun weiteren Fällen erstattete der 59-Jährige jetzt Strafanzeige.

Tierschützer hatten vor dem Nürnberger Zoo mit Sitzblockaden gegen die Tötung der Paviane protestiert

Tierschützer hatten vor dem Nürnberger Zoo mit Sitzblockaden gegen die Tötung der Paviane protestiert

Foto: vifogra

Dabei hatte der Zoo-Direktor aus Nürnberg sogar von vielen Fachleuten Zuspruch erhalten. Wenn die Affen-Gruppen zu groß werden, müsse man Tiere entnehmen, sprangen ihm Kollegen, wie u. a. der Direktor des Stuttgarter Tiergartens Wilhelma, bei.

Paviane konnten nicht vermittelt werden

Das Fachwissen des promovierten Biologen ist unbestritten. Erst im Juni wählte der Verband der Zoologischen Gärten Encke zu seinem Präsidenten. Der Zoodirektor hatte über Monate versucht, Tiere an andere Zoos zu vermitteln. Erfolglos.

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Zuletzt lebten in dem auf 25 Tiere ausgelegten Pavian-Gehege 43 Affen. Die Enge habe zu Kämpfen unter den Primaten geführt. Auch eine Verhütung brachte nicht die gewünschten Erfolge.