Pflegende Angehörige sind oft mit herausfordernden Situationen konfrontiert und haben viele Fragen zum Umgang mit der pflegebedürftigen Person. Die „Familiale Pflege“ des Klinikums Stuttgart ist ein Unterstützungs-, Schulungs- und Beratungsangebot in der Inneren Medizin für pflegende Angehörige. Sie unterstützt bei der Vorbereitung und Begleitung vom Krankenhaus in die häusliche Versorgung.

Von Pflegetechnik bis Medikation – Sicheres Pflegen zu Hause

„Wir möchten Angehörige befähigen zu Hause Verantwortung zu übernehmen“, sagt Casjupea Knispel, Akademische Pflegekraft. Sie oder Charlotte Winkler, Advanced Practise Nurse, suchen deshalb noch im Krankenhaus im Beisein des Patienten das Gespräch mit den pflegenden Angehörigen, um zu ermitteln, welche Unterstützung diese in der Häuslichkeit benötigen. „Das können praktische Fertigkeiten sein, wie die Schulung zu unterschiedlichen Pflegetechniken, Medikamentengabe oder Körperpflege“, weiß Charlotte Winkler. Die Vernetzung in den ambulanten Sektor, wie die Vermittlung von Hilfs- und Entlastungsangeboten über Pflegedienste und die Beantragung von Leistungen bei der Krankenkasse können ebenfalls vermittelt werden.

Wie Familiale Pflege Angehörige unterstützt und entlastet

Über 80 Prozent aller Pflegebedürftigen werden zu Hause versorgt. Zahlreiche pflegende Angehörige sind bereits selbst im fortgeschrittenen Alter. Oder sie sind berufstätig und haben noch Familie und Kinder, um die sie sich kümmern müssen. „Überforderung und die psychosoziale Belastung von Angehörigen sind deshalb auch wichtige Themen der Familialen Pflege“, sagt Casjupea Knispel. Die beiden Akademischen Pflegekräfte besuchen Betroffene deshalb auch zu Hause und versuchen bei Bedarf Entlastungsangebote zu vermitteln. Oder sie zeigen auch ganz praktisch, wie eine Mobilisation umgesetzt wird.

Kompetente Begleitung schafft Sicherheit

Wie lange Angehörige von Pflegebedürftigen von Charlotte Winkler und Casjupea Knispel begleitet werden, ist sehr unterschiedlich. Abhängig vom Krankheitsverlauf und der Familiensituation, erfolgt eine Betreuung unter Umständen auch über mehrere Wochen. „Die Angehörigen sind meistens sehr dankbar, dass sie uns als direkten Ansprechpartner bei Problemen haben“, meint Charlotte Winkler. Die Erweiterung der Kompetenz pflegender Angehöriger trage zur Stabilisierung des häuslichen Umfelds bei. Eine intensive Betreuung helfe im Idealfall zudem, eine erneute Krankenhausaufnahme zu vermeiden.

Familiale Pflege mit Zukunft

Das Angebot „Familiale Pflege“ gibt es im Klinikum Stuttgart zurzeit nur im Zentrum für Innere Medizin. Perspektivisch soll es auf das gesamte Klinikum erweitert werden. Casjupea Knispel: „Ziel ist, dass es dann in jedem Fachbereich eine auf die Unterstützung von pflegenden Angehörigen spezialisierte Pflegekraft gibt.“

Mehr erfahren: Informationen zur familialen Pflege 

Weitere Informationen zur Familialen Pflege im Klinikum Stuttgart erhalten Interessierte auf der Website des Klinikum Stuttgart.