Von 1977 bis 1990 hatte die Bezirksverwaltung Neubrandenburg des DDR-Ministeriums für Staatssicherheit ihren Sitz auf dem Lindenberg in Neubrandenburg. Am Mittwoch, 6. August, wird ein Rundgang über das ehemalige MfS-Gelände angeboten.
Einige Spuren sind noch sichtbar
„Von der Öffentlichkeit damals hermetisch abgeschirmt, wussten viele von der Stasi, doch wenige kannten das wirkliche Ausmaß und die genauen Tätigkeiten“, heißt es in der Ankündigung. Das Gelände stehe am 6. August „im Mittelpunkt einer Führung des Stasi-Unterlagen-Archivs Neubrandenburg“.
Vieles habe sich „seit der Friedlichen Revolution von 1989 auf dem Gelände der ehemaligen Bezirksverwaltung verändert“, einige „Spuren des damaligen Machtapparates“ seien jedoch noch bis heute sichtbar. Während des Rundgangs soll an den „Ort der Unterdrückung“ erinnert werden, auch soll über die Struktur, Methoden und die Wirkungsweise der Geheimpolizei informiert werden.
Beginn der Führung ist um 17 Uhr, Treffpunkt ist das Stasi-Unterlagen-Archiv in der Neustrelitzer Straße 120. Der Eintritt zu dem Rundgang ist frei. Besucher hätten zudem die Gelegenheit, bei Vorlage eines Personaldokuments „einen Antrag auf Akteneinsicht zu stellen“. Im Stasi-Unterlagen-Archiv befinden sich laut Angaben des Bundesarchivs unter anderem mehr als 800.000 Karteikarten aus der DDR-Zeit sowie tausende Bild- und Tondokumente.
Stasi-Diskussionen in Neubrandenburg
Rund um die Stasi-Hinterlassenschaften in Neubrandenburg gibt es in den vergangenen Jahren immer wieder Diskussionen. Über lange Zeit stand beispielsweise die Frage im Raum, ob die ehemalige Stasi-Untersuchungshaftanstalt auf dem Lindenberg verkauft werden soll – Anfang des Jahres waren der Verkauf und der Abriss dann (vorerst) vom Tisch.