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Der Franzose Manuel Guinard ist in dieser Saison im Einzel weiterhin ungeschlagen.Der Franzose Manuel Guinard ist in dieser Saison im Einzel weiterhin ungeschlagen. © Ziegler

Das „Wunder“ ist vollbracht: Der TC 1860 Rosenheim hat sich erneut den Klassenerhalt in der Tennis-Bundesliga gesichert. Der entscheidende Sieg in Aachen war aber eine Mammutaufgabe.

Aachen – Es ist vollbracht! Der TC 1860 Rosenheim hat auch das zweite Spiel des Schicksals-Wochenendes bei Blau-Weiß Aachen mit 4:2 gewonnen und sich somit überzeugend den Klassenerhalt in der ersten Tennis-Bundesliga gesichert. Da nun Aachen und Mannheim beide mit vier Punkten hinter den Rosenheimern liegen und diese beiden Teams am nächsten Freitag gegeneinander spielen, werden die Abstiegsplätze dann zwangsläufig unter ihnen und Frankfurt ausgemacht, die aktuell Letzter sind. Damit kann man entspannt ins letzte Saison-Wochenende gehen.

TC 1860 Rosenheim feiert Klassenerhalt nach Sieg in Aachen

Die Rollen vor den Einzeln waren relativ klar verteilt: Die Gastgeber waren jeweils bei den beiden vorderen Positionen klar favorisiert, da sie noch ihre Topspieler vor Ort hatten, während die Sechziger durch die gute Tiefe der Mannschaft auf den hinteren beiden Positionen die besseren Chancen hatten. Von diesen Vorhersagen wollte aber Andrew Paulson an Position zwei nichts wissen: Der eigentliche Doppelspezialist überzeugte – wie schon oft in dieser Saison – auch im Einzel. Gegen den Spanier Santiago Rodriguez Taverna hatte er im ersten Satz mit 3:6 wenig Chancen, kämpfte sich dann jedoch stark mit 6:4 zurück und dominierte dann den Match-Tiebreak deutlich mit 10:1. Am Nebenplatz wurde Manuel Guinard seiner Favoritenrolle gegen den Belgier Nils Desein gerecht und bleibt mit 6:4 und 6:4 in dieser Saison weiterhin ungeschlagen. Das 2:0 war – wie schon am Freitag gegen Mannheim – der perfekte Start.

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Es lag wieder in der Hand von Lorenzo Giustino und Gastao Elias, für eine frühzeitige Entscheidung zu sorgen. Giustino lieferte gegen den niederländischen Top-80-Spieler Jesper de Jong eine starke Partie ab, hatte aber mit 5:7 und 3:6 doch das Nachsehen. Parallel spielte sich dann bei Elias das große Drama des Tages ab: In einer äußerst engen Partie gegen den Belgier Joris de Loore hatte der Rosenheimer immer knapp die Nase vorne, bis er sich beim Stand von 7:6 und 6:5 verletzte und dann nach verlorenem Aufschlagspiel eine medizinische Auszeit nehmen musste. Im anschließenden Tiebreak konnte er dann nur noch von unten aufschlagen und Slice spielen, doch er schaffte es, den Gegner mit einer taktischen Meisterleistung komplett zu entnerven und den Tiebreak noch irgendwie mit 7:4 zu gewinnen.

Große Probleme in den Doppeln

Es fehlte also noch ein Punkt zum Sieg, jedoch stellten sich die Doppel überraschend als große Herausforderung heraus. Das eigentlich sichere Rosenheimer Doppel Jiri Vesely/Petr Nouza verlor überraschend deutlich mit 5:7 und 1:6, womit es an Paulson/Guinard im Einser-Doppel lag. Diese hatten im ersten Satz auch erst einmal überhaupt keine Chance und verloren den Durchgang mit 1:6. Auch im zweiten Satz kämpften sie um den Anschluss, drehten dann aber die Partie mit Hilfe der lautstarken anfeuernden mitgereisten Fans und sicherten dann mit 6:4 und 10:5 fulminant den Sieg und den damit verbundenen Klassenerhalt.

Mit einem Wunder zum Klassenerhalt

Ein besseres Geburtstagsgeschenk hätte der Team-Kapitän Lukas Jastraunig gar nicht bekommen können. Er konstatierte, dass das gesamte Wochenende gar nicht besser hätte laufen können. Auch Vorstand Dieter Dörfler redete von einem Wunder, dass es sich in einer so schweren Saison mit so vielen verletzten Spielern und einer immer stärker werdenden Liga dann doch wieder so gut mit dem Klassenerhalt ausgegangen ist – gerade mit Blick auf den viel größeren finanziellen Aufwand anderer Mannschaften. Doch das immer stabiler werdende Teamgefüge, taktisch kluge Aufstellungen und die besten Fans der Liga haben dies auch im fünften Jahr in der obersten Spielklasse möglich gemacht. Dörfler und Thomas Detterbeck dankten auch den vielen Helfern, die sich nun auf ein weniger nervenaufreibendes Abschluss-Wochenende freuen können.

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