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Ein Familienvater aus NRW wurde im Urlaub in der Türkei getötet. Ein Nachbar erschoss ihn wohl nach einem Streit. Die Tat sorgt für Bestürzung.
Gelsenkirchen/Izmir – Es sollte ein schöner Familienurlaub in den Sommerferien werden. Er endete tödlich. Murat G. aus Gelsenkirchen wurde in der Türkei erschossen. Das berichten mehrere türkische Medien übereinstimmend. In den Sozialen Medien kursieren zudem Videos, in denen Menschen offenbar von ihm Abschied nehmen.
Izmir ist ein beliebter Ferienort in der Türkei. © IMAGO/Mehmet Emin Menguarslan
Grund für die tödlichen Schüsse soll ein Streit um einen Zitronenbaum in einer Ferienanlage in Izmir gewesen sein. Der zweifache Vater aus Gelsenkirchen, der laut WAZ einen Kiosk an der Bochumer Straße in der Neustadt betrieben habe, soll demnach zusammen mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen den Sommerurlaub in der besagten Feriensiedlung in Karaburun, einem Stadtteil von Izmir, verbracht haben. Dort hat ihn ein Nachbar dann offenbar auch erschossen.
Urlaub in Izmir: Kioskbetreiber aus Gelsenkirchen erschossen
Wie türkische Medien berichten, soll der 73-jährige Nachbar einen Zitronenbaum im Garten gepflanzt haben. Der 50 Jahre alte Gelsenkirchener Familienvater hatte offenbar Sorge, dass die Pflanze ihm irgendwann die Sicht versperren könnte – also grub er sie aus und pflanzte sie an anderer Stelle wieder neu ein. Ein Streit über diese Banalität führte den Berichten zufolge schließlich zu seinem Tod im Türkei-Urlaub.
Der Nachbar sei demzufolge über die Baum-Versetzung dermaßen in Wut geraten, dass er nach Hause geeilt sei, einen Schalldämpfer auf seine Pistole geschraubt habe und nach seiner Rückkehr den Gelsenkirchener im Beisein seiner Frau und seinem ältesten Sohn mit acht Schüssen niedergestreckt haben soll. Murat G. sei blutüberströmt zusammengebrochen, hinzugerufene Rettungskräfte haben sein Leben nicht mehr retten können. Sein Nachbar sei noch an Ort und Stelle verhaftet worden. Besonders tragisch: Das Opfer sowie der mutmaßliche Todesschütze sollen sich aus Deutschland gekannt haben.
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Der Kioskbetreiber soll dem Bericht der WAZ zufolge mittlerweile in Essen bestattet worden sein. Unter dem besagten Video, in dem offenbar Freunde und/oder Angehörige um ihn trauern, kommentieren viele User mit Bestürzung. Einer schreibt: „Ich fühle mit der Familie mit. Unfassbar, dass man einen so wunderbaren Menschen mit so einem tollen Charakter einfach aus dem Leben gerissen hat. […]“ Ein anderer kommentiert: „Er war ein super herzlicher Mensch, war immer freundlich und man konnte mit ihm lachen – es ist sooo traurig, dass man ihn aus dem Leben gerissen hat. Es tut mir so leid für die Frau und seine Kinder, die ihren so lieben Vater verloren haben.“ Und noch ein anderer schreibt: „Mein aufrichtiges Beileid. Seiner Familie wünsche ich von Herzen Kraft. Möge die Erinnerung an ihn euch tragen in dieser schweren Zeit.“
Ermittlungen dauern an – Polizei Gelsenkirchen nicht zuständig
Die Ermittlungen in diesem Fall werden nun noch andauern. Wie die Polizei Gelsenkirchen auf wa.de-Nachfrage bestätigt, liegt der Fall jedoch nicht in ihrem Zuständigkeitsbereich. „Da ermitteln die türkischen Behörden, weil die Tat auch dort geschehen ist“, erklärte eine Sprecherin.