Baureferent Steffen Kercher (parteilos) hat im Augsburger Stadtrat sein Vorgehen bei der Fassade der zweiten Spielstätte am Staatstheater verteidigt. Von etlichen Stadträten aus dem Oppositionslager wurde Kercher vorgehalten, dass man von der kompletten Umplanung überrascht worden sei. „Wir werden scheibchenweise mit Informationen versorgt“, so Dirk Wurm (SPD). Kercher konterte, dass mit dem Architektenwechsel nochmals eine Überprüfung der bisherigen Pläne angesagt gewesen sei. „Dass an der Fassade nachgearbeitet werden muss, war immer klar“, so Kercher. Dass dann der völlig neuartige Entwurf für die Glasfassade kam, sei auch für die Stadt überraschend gewesen. „Wir hätten es uns einfach machen und verschweigen können. Aber dieser Entwurf ist besser als das, was wir haben.“ Die Glasfassade überzeuge optisch, sei haltbarer als Beton und mit einer Hebebühne einmal im Jahr einfach zu säubern.
Staatstheater Augsburg: Dachbalkon und Minibar im Neubau sind gestrichen
Was die Kostenthematik betrifft, legte Kercher etwas genauer dar, wie man im Rahmen zu bleiben hofft. Die Minibar und der Dachbalkon auf dem Kleinen Haus sind gestrichen, dafür gibt es eine zentrale Bar. Von der Dachterrasse hätte man durch Löcher in der Betonfassade auf die Fuggerstraße gesehen. Nun überlege man, einen kostengünstigeren „Stadtbalkon“ auf dem Großen Haus zur Fuggerstraße hin einzurichten. Am Betriebsgebäude denke man über eine Putzfassade statt einer Betonfassade nach, um zu sparen.
CSU-Fraktionschef Leo Dietz hielt SPD-Mann Wurm vor, die Theatersanierung ständig schlecht zu reden. Sollte die SPD in Regierungsmitverantwortung kommen, müsse sie sich überlegen, wie sie mit der Theaterbaustelle umgehen wolle. Konsequenterweise müsste die SPD sie ja einstellen, so Dietz. Wurm konterte, es sei allen klar, dass die Maßnahme zu weit fortgeschritten sei, um sie zu stoppen. Das sei aber kein Argument, die Vorgänge nicht kritisch zu hinterfragen.
Kercher will voraussichtlich im Oktober dem Stadtrat eine aktualisierte Kostenprognose vorlegen. Klares Ziel sei aber, die 417 Millionen Euro Gesamtkosten nicht zu überschreiten.
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