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Am Elfmeterpunkt sucht jede Fußballmannschaft einen eiskalten Killer. Borussia Mönchengladbach ist bei dieser Aufgabe ein Meisterstück gelungen.
Mönchengladbach – Die Neuzugänge von Borussia Mönchengladbach haben am Samstagabend erstmals erfahren, was es bedeutet, im vollen Borussia-Park zu spielen. Beim Jubiläumsspiel gegen den FC Valencia (2:0) ließen die Fans eine echte Top-Spiel-Stimmung aufkommen, mit über 51.000 Zuschauern war das Stadion nahezu ausverkauft.
Kevin Diks (2. v.l.) erzielte gegen Valencia sein erstes Tor für Borussia Mönchengladbach. © IMAGO/Maximilian Koch
Haris Tabaković durfte die Atmosphäre in der ersten Halbzeit genießen, nach der Pause kamen Jens Castrop und Kevin Diks aufs Feld. Cheftrainer Gerardo Seoane hätte Shuto Machino selbstredend ebenfalls Einsatzminuten gewährt, der jüngste Neuzugang trainierte in der vergangenen Woche aber noch individuell.
Kevin Diks ist Gladbachs Alleskönner – auch bei Elfmetern
Der auffälligste Neuzugang war Diks. Einerseits stellte der indonesische Nationalspieler in der Innenverteidigung seine Klasse unter Beweis und bereinigte mehrere Situationen innerhalb des Strafraums mit gut getimten Grätschen. Eigentlich sollte er von Beginn an und als Rechtsverteidiger spielen, als Alleskönner war Diks jedoch im Zentrum gefragt.
Andererseits feierte der Zugang vom FC Kopenhagen in der 51. Minute ein erstes Highlight. Wael Mohya war im gegnerischen Sechzehner zu Fall gebracht worden, Diks erhielt daraufhin von Julian Weigl den Ball und versenkte den Elfmeter mit einem strammen und platzierten Schuss ins untere linke Toreck zum 2:0.
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Dass Diks den Elfmeter geschossen hat, ist kein Zufall. Für einen Verteidiger ist der gebürtige Niederländer torgefährlich, in 330 Profi-Spielen erzielte der Abwehrallrounder 33 Tore. Aufgeblüht ist Diks vor allem in Kopenhagen, in 170 Partien für den dänischen Spitzenklub war er 22-mal selbst erfolgreich – und lieferte obendrein 20 Vorlagen.
Der Elfmeter ist die Spezialdisziplin des 28-Jährigen. Für Kopenhagen war Diks 13-mal vom Punkt aus erfolgreich, hinzu kommen sechs Kopfballtore, zwei Tore mit dem rechten Fuß und ein Abstauber. Da erscheint es nur logisch, dass er in der Rangfolge der Elfmeterschützen weit oben steht und vielleicht sogar ganz an die Spitze rücken wird.
In den beiden vergangenen Spielzeiten waren Elfmeter zwar keine große Baustelle der Borussia. In 2023/24 wurden in der Bundesliga fünf von sechs Strafstößen verwandelt, in 2024/25 waren die Fohlen bei vier von fünf Elfmetern erfolgreich. Dennoch ist Diks auch in Bezug auf diese Kategorie ein wertvoller Neuzugang. Elfmeter-Spezialist, Titelsammler, Führungsspieler, variabel einsetzbar – Gladbach hat ein spannendes Paket bekommen.