Köln. Die deutsch-libanesische Galeristin Andrée Sfeir-Semler bekommt den Art Cologne-Preis. Die in Beirut geborene Kunsthistorikerin habe große Verdienste für die interkulturelle Vermittlung zwischen der zeitgenössischen Kunst des Westens und des Nahen Ostens geleistet, erklärte die Koelnmesse.

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Die Auszeichnung ist mit 10.000 Euro dotiert und wird von der Messe und dem Bundesverband Deutscher Galerien und Kunsthändler vergeben. Die Preisverleihung ist am 7. November, während der Kunstmesse Art Cologne, im Historischen Rathaus zu Köln geplant.

Andrée Sfeir-Semler: Förderin von Künstlerinnen und Künstlern aus der arabischen Welt

Sfeir-Semler sei „frühe Entdeckerin und Förderin bildender Künstler:innen aus der arabischen Welt“, hieß es. Sie verfüge über eine „herausragende Expertise“ und genieße hohe Wertschätzung in der Kunstszene. In diesem Jahr begehe sie ihr 40-jähriges Jubiläum als Galeristin in Hamburg und das 20-jährige Jubiläum ihrer Galerie in Beirut.

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Die Galeristin wurde 1953 in Beirut geboren und wuchs den Angaben zufolge in einer liberalen Beiruter Familie auf. Sie studierte dort an der Amerikanischen Universität und anschließend am National TV and Film Center, bevor sie mit einem Stipendium 1975 nach München zog.

Von 1985 bis 1998 war sie in Kiel mit ihrer Galerie in der Dänischen Straße prägend in der übersichtlichen Kunstmarkt-Szene der Stadt. Dann verlegte Andrée Sfeir-Semler ihre Galerie ins Hamburger Fleetviertel, Admiralitätstraße. 2005 eröffnete sie eine weitere Galerie in Beirut.

Galerie Sfeir-Semler: Abschied aus Kiel 1998 mit etwas Bitterkeit

Aus Kiel schied sie 1998 mit etwas Bitterkeit: „In Kiel gibt es einfach kein Publikum für den Kauf von Kunst.“ Das Geld wäre schon da, meinte sie, aber eben nicht oder kaum die Bereitschaft, es für Gegenwartskunst auszugeben. Dass ihr Rückzug aus Kiel einen schweren Schlag für die ansonsten mitunter etwas provinzielle Kieler Kunstszene bedeuten würde, wusste sie, aber: „Ich kann es nicht ändern, ich muss ja auch leben. Und in Kiel kann ich das nicht.“

Sie habe es sich zur Aufgabe gemacht, „mit ihren Ausstellungen den Blick auf die Verwerfungen der Gegenwart zu schärfen“, hieß es nun in Köln. Wie ihre Künstlerinnen und Künstler arbeitet auch sie selbst in einem „Spannungsverhältnis zwischen politischem Chaos und künstlerischen Ideen, zwischen Ost und West“. Sie sei eine Pionierin.

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Die Kunstmesse Art Cologne findet vom 6. bis 9. November in der Kölner Messe statt. Dort kommen jährlich rund 200 weltweit führende Galerien aus über 20 Ländern zusammen und präsentieren moderne und zeitgenössische Arbeiten von über 2000 Künstlerinnen und Künstlern. epd/cst

KN