Stand: 05.08.2025 19:55 Uhr

Radsport-Olympiasieger Remco Evenepoel wechselt zur Saison 2026 zum deutschen Rennstall Red Bull-Bora-hansgrohe – mit unklaren Folgen für Florian Lipowitz.

Dies teilte die Equipe aus dem bayerischen Raubling am Dienstagnachmittag mit und beendete damit wochenlange Spekulationen um eine Verpflichtung des belgischen Topstars. „Remco steht für einen Anspruch. Er will nicht mitfahren – er will prägen“, sagte Teamchef Ralph Denk: „Remco bringt nicht nur außergewöhnliche sportliche Fähigkeiten mit, sondern auch eine bemerkenswerte Mentalität. Seine Zielstrebigkeit, seine Professionalität und sein unbedingter Wille zum Erfolg begeistern mich.“

Evenepoels Vertrag bei der belgischen Mannschaft Soudal Quick-Step lief noch bis Ende 2026, es wird wohl eine satte Ablösesumme fließen. Bei Red Bull dürfte der 25-Jährige zu den Topverdienern im Radsport aufsteigen. Zu Vertragsinhalten teilte Red Bull nichts mit.

Bei Olympia 2024 in Paris hatte Evenepoel Gold im Straßenrennen und im Zeitfahren gewonnen, kurz darauf wurde er Zeitfahr-Weltmeister. Er ist zudem einer der besten Klassikerfahrer der Welt, war Vuelta-Sieger 2022 und Tour-Dritter 2024.

Evenepoel und Lipowitz – Duo mit Ambitionen

Bereits am 1. August hatte Sven Vanthourenhout seine Stelle als sportlicher Leiter bei Red Bull angetreten, der frühere belgische Nationaltrainer ist ein Vertrauter Evenepoels. Der neue Star wird nun sicherlich die Verpflichtung einiger ihm genehmer Helfer forcieren.

Evenepoel ist ein absolutes Alphatier. Wie also wird der Tour-Dritte Lipowitz mit der neuen Situation umgehen? Sind sie vornehmlich Kollegen oder Rivalen? Beide dürften bei der Tour de France 2026 mit Podest-Ambitionen antreten wollen.

Bei der abgelaufenen Frankreich-Rundfahrt hatte Evenepoel das erste Zeitfahren gewonnen, war dann aber angeschlagen in den Pyrenäen ausgestiegen. Der ein Jahr jüngere Lipowitz hatte mit Platz drei und dem Gewinn des Weißen Trikots für den besten Jungprofi, das er von Evenepoel übernommen hatte, für den größten deutschen Tour-Erfolg seit den Zeiten von Jan Ullrich gesorgt.