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Der Leichnam von Laura Dahlmeier verbleibt nach wie vor am Laila Peak in Pakistan. Was mit ihrem Körper geschieht, erläutert nun ein Experte.
München / Islamabad – Die Sportwelt trauert: Laura Dahlmeier ist am Laila Peak im Karakorum-Gebirge auf etwa 5700 Metern tödlich verunglückt. Eine Bergung ihres Leichnams ist unter den extremen Bedingungen bislang nicht möglich gewesen – so wie es auch ihr ausdrücklicher Wunsch war, sollten sich die Retter dafür in Gefahr geben müssen. Doch was geschieht mit einem Körper in dieser Höhe?
Der Leichnam von Laura Dahlmeier konnte nach wie vor nicht geborgen werden. © Peter Hartenfelser / IMAGO IMAGES
Die Rettungsteams und Behörden haben bislang entschieden, keine weiteren Versuche zu unternehmen, um Dahlmeiers Leichnam zu bergen. „Das Risiko für die Helfer wäre zu hoch gewesen“, betonen Bergungsexperten. Schon bei der Planung wurde klar: Die Gefahr durch Steinschlag, Wetterumschwünge und das schwierige Gelände machen jede Aktion lebensgefährlich. Zudem hatte Dahlmeier schriftlich festgelegt, dass niemand für ihre Bergung sein Leben riskieren solle.
Was passiert mit dem Leichnam von Laura Dahlmeier in großer Höhe?
Der renommierte deutsche Forensiker Dr. Mark Benecke erklärt nun gegenüber t-online, was mit dem Leichnam von Dahlmeier in dieser Höhe passiert: „Insekten und Bakterien wachsen und leben schneller, je wärmer es ist und langsamer, je kälter es ist. In großer Höhe ist es kälter, sodass auch große Tiere dort kaum anzutreffen sind. Falls der Leichnam einfriert, bleibt sie einfach erhalten.“
Die niedrigen Temperaturen, der Wind und die geringe Luftfeuchtigkeit führen dazu, dass der Körper weitgehend konserviert bleibt – ein natürlicher Mumifizierungsprozess setzt ein. Benecke gibt aber zu Bedenken: „Durch Schwemmen, Gletscherschmelzen, Erdrutsche und die allgemeine Erwärmung können sich aber je nach genauer Lage des Leichnams ihre Lagerungs- und Umgebungsbedingungen schneller ändern als wir es früher erlebten.“
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Dennoch sei eine Identifizierung auch nach langer Zeit möglich: „Das Erbgut in den Zähnen und Knochen bleibt lange erhalten. Solange diese gefunden werden, ist ein Verwandtschaftstest kein Problem.“ Außerdem bliebe in den Bergen fast immer „auch die Kleidung und Ausrüstung sehr lange erhalten. Diese sind auch gut zur Erkennung geeignet.“ (kk)