Hamburg – Otmar Kury (69), der Strafverteidiger von Christina Block (52), gibt sein Mandat ab. Offenbar hat ihn die Steakhaus-Erbin nach nur drei Prozesstagen abserviert.
Der bekannte Hamburger Rechtsanwalt hatte Block im Entführungsdrama um ihre Kinder in der Silvesternacht 2023/24 von Anfang an vertreten. Jetzt ist Kury raus. Laut dem „Hamburg Journal“ des NDR will er auch seine Entbindung als Pflichtverteidiger beantragen. Auf eine BILD-Anfrage am Nachmittag zeigte sich der renommierte Anwalt bereits sehr betroffen, wollte Blocks Entscheidung da aber nicht bestätigen. Er sei allerdings besorgt – um den Zustand seiner bisherigen Mandantin.
Offenbar Unstimmigkeiten mit neuem Anwalt
Offenbar hat es zwischen Kury und Blocks zweitem Verteidiger Dr. Ingo Bott (42) Differenzen gegeben. Die Steakhaus-Erbin hatte den Düsseldorfer Rechtsanwalt erst eine Woche vor Prozessbeginn als zweiten Verteidiger engagiert.
Christina Block mit ihren Anwälten Ingo Bott (l.) und Otmar Kury
Foto: Christian Charisius/dpa
Kury schob Blocks Mutter die Schuld zu
Otmar Kury betonte immer wieder Christina Blocks Unschuld. Im Frühjahr 2025 deckte er auf, dass ihre Mutter, Christa Block (†82), kurz vor ihrem Tod 2023 von ihrem Konto 120.000 Euro in bar abgehoben hatte. Kury schloss daraus, dass wohl die Großmutter die Entführung der Block-Kinder in Auftrag gegeben habe. Eine Version, von der sich Christina Block in ihrer Aussage am dritten Prozesstag distanziert hat.
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Anders als Kury vertritt Bott die Ansicht, dass hinter der Entführung eine Gruppe ehemaliger israelischer Geheimagenten steckt, die mit der Verzweiflung seiner Mandantin Geschäfte machen wollte. Der Prozess vor dem Hamburger Landgericht geht am 15. August weiter, dann vermutlich ohne Kury.