Fast 2.000 Heavy-Metal-Fans werden in Büdesheim erwartet. Dort startet das Festival „Krawall’o’Rock Open Air“. Damit das Event stattfinden kann, packt der ganze Ort mit an.

Der Sportplatz im knapp 600-Einwohner-Ort Büdesheim im Eifelkreis Bitburg-Prüm, von Wald und Feldern umgeben. Kühe grasen in Sichtweite auf einer Wiese. Traktoren fahren vorbei. Michael Büsch und sein Team vom Eifel-Krawallos Heavy Metal Club in Büdesheim bauen auf dem Sportplatz ein Gerüst auf, direkt neben einem Beach-Volleyball- sowie einem kleinen Fußballfeld.

Michael Büsch vom Eifel-Krawallos Heavy Metal Club hat mit seinem Team nur wenige Tage Zeit, um den Sportplatz in Büdesheim zu einem Festival-Gelände umzubauen.

Es ist nicht mehr viel Zeit: Michael Büsch vom Eifel-Krawallos Heavy Metal Club hat mit seinem Team nur wenige Tage Zeit, um den Sportplatz in Büdesheim zu einem Festival-Gelände umzubauen.

Am Gerüst soll später ein großes Banner angebracht werden. Daneben wird eine Bühne aufgebaut. Am Freitag startet in Büdesheim das Rock- und Metal Festival „Krawall’o’Rock Open Air“ und bis dahin soll sich der Büdesheimer Sportplatz in ein Festival-Gelände verwandelt haben. Für die Veranstalter gibt es daher noch viel zu tun: „Wir müssen noch Zelte, die Hauptbühne und den Biergarten aufbauen“, so Büsch.

Metal-Fans freuen sich auf das Festival in Büdesheim

Der Büdesheimer ist sich sicher, dass beim Festival viel los sein wird. „Wir erwarten in diesem Jahr fast 2.000 Besucher“, so Büsch weiter. Einer von ihnen wird Heavy-Metal-Fan Thomas Heller aus Prüm sein. Er schaut sich bereits vor Ort an, wie die Vereinsmitglieder mit dem Aufbau vorankommen.

Thomas Heller aus Prümhofft, dass das Festival in Büdesheim künftig noch mehr Menschen anzieht.

Thomas Heller aus Prüm ist ein echter Fan vom Heavy-Metal-Festival in Büdesheim. Er hofft, dass die Veranstaltung in den kommenden Jahren noch mehr Menschen anzieht.

Der 56-Jährige arbeitet als Fahrschullehrer und trägt für gewöhnlich im Berufsalltag ein Hemd. Für das Festival tauscht er dieses aber für Kutte, Jeans und Sonnenbrille ein. Thomas Heller besucht das Event schon seit Jahren, vor allem, weil er neben der Musik die Atmosphäre unter den Festival-Besuchern schätzt: „Alles ist sehr familiär. Wir kennen uns untereinander und verabreden uns auch, um zusammen dorthin zu gehen. Das ist sehr schön“, erzählt Heller.

Krawall’o’Rock in Büdesheim: Infos zum Event

Das Rock- und Metal-Festival „Krawall’o’Rock Open Air“ findet in diesem Jahr vom 8. bis zum 9. August auf dem Sportplatz in Büdesheim statt. Nach Angaben des Veranstalters treten dort Bands aus der ganzen Welt auf. Beispielsweise spielen die schwedische schwedische Melodic-Death-Metal-Band „The Halo Effect“, die US-amerikanische Band „Flotsam and Jetsam“ sowie die niederländische Band „Legion of the Damned“. Wer das Festival besuchen will, kann die Tickets online oder an der Tageskasse kaufen.

Acker wird zum Campingplatz für Festival-Besucher

Einige hundert Meter vom Büdesheimer Sportplatz entfernt, schaut sich Landwirt Christoph Kewes sein Feld an. Er unterstützt die Veranstalter, indem er seine Wiese als Campingplatz kostenlos für die Festival-Besucher zur Verfügung stellt. „In Büdesheim wird Vereinsleben großgeschrieben. Daher wollen wir direkt mithelfen“, sagt der 27-Jährige.

Landwirt Christoph Kewes ist eigentlich Milchbauer. Für zwei Tage wird er aber zum Campingplatz-Betreiber, wenn hunderte Festival-Besucher mit ihren Wohnmobilen auf seine Wiese kommen.

Landwirt Christoph Kewes ist eigentlich Milchbauer. Für zwei Tage wird er aber zum Campingplatz-Betreiber, wenn hunderte Festival-Besucher mit ihren Wohnmobilen auf seine drei Hektar große Wiese kommen.

Das sei aber nicht immer so gewesen. „Als der Verein mit der Festival-Idee auf uns zukam, da waren wir noch etwas skeptisch. Wir waren uns nicht sicher, ob das klappt“, so Kewes weiter. Der Landwirt habe nicht gewollt, dass seine Kühe im angrenzenden Stall durch die Festival-Besucher gestört werden.

Hunderte Heavy-Metal-Fans campen in Wohnmobilien in der Nähe des Festival-Geländes. Landwirte bieten dafür ihre Felder an, damit es für alle genug Platz gibt.

Hunderte Heavy-Metal-Fans campen in Wohnmobilien in der Nähe des Festival-Geländes. Landwirte bieten dafür ihre Felder an, damit es für alle genug Platz gibt.

Seine Befürchtungen hätten sich aber nicht bestätigt. „Die Menschen sind sehr angenehm. Unsere Wiese wird auch immer sauber hinterlassen. Daher unterstützen wir das Festival gerne weiter“, betont der Landwirt.

Eifel-Ort packt beim Festival mit an

Aber nicht nur Landwirt Christoph Kewes hilft beim Rock- und Metal Festival „Krawall’o’Rock Open Air“ mit. „Die Ortsfeuerwehr schaut, dass nichts passiert und der Büdesheimer Musikverein eröffnet das Festival mit einem kleinen Konzert“, sagt Ortsbürgermeister Walter Post.

Büdesheimer Ortsbürgermeister Walter Post hört selbst kein Heavy-Metal. Er ist aber froh, dass das Festival im Ort stattfindet.

Büdesheimer Ortsbürgermeister Walter Post hört selbst kein Heavy-Metal. Er ist aber froh, dass das Festival im Ort stattfindet.

Andere Anwohner würden zudem etwa Brötchen belegen, damit die Festival-Besucher etwas zu essen haben. „Viele Büdesheimer helfen beim Festival mit“, so Post weiter.

Große Zustimmung für Festival bei Anwohnern

„Vor der ersten Veranstaltung vor fünf Jahren wurde das schon kontrovers im Ort diskutiert, ob ein Rock- und Metal Festival für Büdesheim das richtige ist. Nicht jeder konnte etwas mit dieser Musik anfangen“, erzählt Post. Allerdings habe sich inzwischen die Meinung vieler Anwohner geändert: „Es gibt in Büdesheim keinen mehr, der das Festival missbilligt“, so der Büdesheimer Ortsbürgermeister weiter.

Kein typischer Heavy-Metal-Fan: Der 73-jährige Wolfgang Fuchs-Arndt verfolgt das Konzert jedes Jahr von seinem Garten aus.

Kein typischer Heavy-Metal-Fan: Der 73-jährige Wolfgang Fuchs-Arndt verfolgt das Konzert jedes Jahr von seinem Garten aus.

Das Festival habe über die Jahre einige Fans dazu gewonnen. Dazu zählt auch Anwohner Wolfgang Fuchs-Arndt. Der 73-Jährige wohnt nur einige hundert Meter vom Festival-Gelände entfernt und freut sich schon darauf. „Meine Frau und ich setzen uns dann immer nach draußen und hören der Musik zu. Mir gefällt das sehr gut“, sagt der Rentner.

Kaum Probleme für Verkehr

Die Polizei rechnet eigenen Angaben damit, dass es auf dem „Krawall’o’Rock Open Air“ in Büdesheim friedlich bleibt. „Das Festival stellt für uns keine Herausforderung dar“, so ein Sprecher der Polizeiinspektion in Prüm. In den vergangenen Jahren habe es keine Beschwerden über Ruhestörungen im Umkreis gegeben.

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Einige Straßen in Büdesheim müssten zu Einbahnstraßen umfunktioniert werden. Gesperrt würden aber keine Straßen. Wer auf der Bundesstraße 410 an Büdesheim vorbeifährt, müsste an den beiden Festivaltagen keine Verkehrsbehinderungen befürchten, so die Polizei.