Sanierungsbedürftige Bäder: Diese Stuttgarter Schwimmbäder werden bald geschlossen und erneuert Wurde schon vor zwei Jahren saniert: das Freibad in Möhringen Foto: Sebastian Xanke

Die Bäderallianz warnt: Rund die Hälfte aller Schwimmbäder in Deutschland ist sanierungsbedürftig. Auch in Stuttgart müssen Bäder erneuert werden. So will die Stadt vorgehen.

Seit Jahren haben die Freibäder in ganz Deutschland zu kämpfen: Personalmangel, marode und sanierungsbedürftige Anlagen und hohe Energiekosten. Der Regen in den letzten drei Wochen hat jetzt zu noch mehr Verlusten geführt. Doch vor allem der dringende Sanierungsbedarf vieler Bäder setzt die Betreiber unter Druck, um den Schwimmunterricht für Kinder weiterhin sicherzustellen.

Seit der Jahrtausendwende seien hunderte Schwimmbäder dauerhaft geschlossen worden und die Hälfte der bestehenden Anlagen seien mittlerweile sanierungsbedürftig, sagt die Initiative Bäderallianz, eine Allianz aus 15 Verbänden, zu der unter anderem die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG), der Deutsche Schwimm- und der Deutsche Schwimmlehrerverband, sowie das Deutsche Rote Kreuz gehören.

Laut DLRG gab es im Jahr 2000 bundesweit noch rund 7.800 Schwimmbäder. Mittlerweile führt der Bäderatlas der Deutschen Gesellschaft für Badewesen bundesweit nur noch rund 6000 Frei- und Hallenbäder auf. Zusätzlich gibt es rund 570 Naturbäder und mehr als 2430 Badestellen.

Zudem sei die Hälfte der bestehenden Schwimmbäder in Deutschland sanierungsbedürftig, warnt die Bäderallianz. „Bleiben umfassende Sanierungen aus, schließt in den kommenden drei Jahren womöglich rund jedes siebte öffentliche Schwimmbad“, betonte DLRG-Sprecher Martin Holzhause gegenüber der Tagesschau. Demnach wären etwa 800 öffentliche Schwimmbäder vor der Schließung betroffen.

Einige Bäder in Stuttgart werden saniert

Auch in Stuttgart stehen einige Sanierungen der Frei- und Hallenbäder bevor. Laut Jens Böhm, dem Pressesprecher der Stuttgarter Bäder, werde der Sanierungsstau im Rahmen des Bäderentwicklungsplans je nach Dringlichkeit abgearbeitet.

Als Erstes stehe von 2026 bis 2028 der Ersatzneubau Hallenbad Zuffenhausen (Baujahr 1975) an. Aus baulichen und technischen Gründen muss das bisherige Hallenbad ab 2026 schließen. Für Schulen, Vereine und die Badegäste steht während der Ersatzneubauphase das mobile Hallenbad zur Verfügung.

An zweiter Stelle steht laut Böhm das Hallenbad in Sonnenberg (Baujahr 1976), denn hier besteht wegen erheblicher statischer Mängel nur noch bis 2028 eine befristete baurechtliche Betriebsgenehmigung. Während der Ersatzbauphase von 2029 bis 2031 wandert das mobile Hallenbad wandert dann nach Möhringen.

An Position drei der Priorisierung steht die Sanierung des 50-Meter-Sportbeckens und des Sprungbeckens einschließlich der Badewassertechnik im Inselbad Untertürkheim. „Zum Erhalt der Betriebssicherheit sind die aus den 70er Jahren stammenden Becken nach 50 Jahren Betrieb dringend sanierungsbedürftig.“, sagt Böhm.