In Südeuropa wüten Waldbrände, sowohl Südspanien als auch Südfrankreich sind betroffen. Bereits mehr als 10.000 Hektar Land sind in Frankreich den Flammen zum Opfer gefallen. In Südspanien mussten zahlreiche Hotels evakuiert werden.

Beim bisher größten Waldbrand des Sommers in Frankreich hat es ein erstes Todesopfer gegeben. Das Feuer im Corbières-Massiv nahe der Mittelmeerküste breitete sich rasant aus und zerstörte laut Behörden seit seinem Ausbruch am Dienstagnachmittag bereits mehr als 10.000 Hektar Land. Zudem seien 25 Häuser vernichtet oder beschädigt worden. Die Flammen bedrohten weiterhin mehrere Dörfer. 1500 Feuerwehrleute waren im Einsatz.

Eine Frau starb in ihrer Wohnung in der Gemeinde Saint-Laurent-de-la-Cabrerisse im Département Aude in der Nähe von Narbonne, wie regionale Behörden am Mittwoch mitteilten. Ein weiterer Mensch aus demselben Dorf in Südfrankreich werde vermisst. Insgesamt neun Menschen seien verletzt worden.

Menschen am Strand von Banyuls-sur-Mer – am Horizont türmen sich Rauchwolken.

© OLIVIER CHASSIGNOLE

„Das Feuer breitet sich in einem Gebiet aus, in dem alle Bedingungen für seine Ausbreitung gegeben sind“, sagte Lucie Roesch von der Präfektur Aude. „Dieser Brand wird uns noch mehrere Tage beschäftigen. Es handelt sich um einen Langzeiteinsatz.“

Dieser Brand wird uns noch mehrere Tage beschäftigen.

Lucie Roesch, Präfektur Aude

Campingplätze und ein Dorf evakuiert

Einer der Verletzten habe schwere Verbrennungen davongetragen. Zudem erlitten sieben Feuerwehrleute Verbrennungen, wie Roesch mitteilte. In dem betroffenen Gebiet wurden Campingplätze und ein Dorf teilweise evakuiert und mehrere Straßen gesperrt. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron erklärte bei X, dass alle Ressourcen des Landes mobilisiert worden seien und rief die Bevölkerung zu „äußerster Vorsicht“ auf.

Verbrannte Autos in Saint- Laurent-de-la-Cabrerisse.

© IDRISS BIGOU-GILLES

Das Département Aude hatte am Dienstag die höchste Waldbrand-Alarmstufe Rot ausgerufen. Laut einem Wetterdienst Météo-France ist die gesamte Region von einer Hitzewelle betroffen. Die Brandgefahr sei „sehr hoch“. In dem Département haben die Waldbrände zugenommen. Die Brandgefahr ist aufgrund geringer Niederschläge und Rodung in den vergangenen Jahren angestiegen.

📽️ Video | Waldbrände toben in Südeuropa

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Waldbrand in Südspanien erforderte Evakuierung mehrerer Hotels

In Südspanien sind wegen eines Waldbrands am Dienstag zahlreiche Hotels evakuiert worden. Wie die Regionalregierung in der südspanischen Region Andalusien mitteilte, brach das Feuer in einem Wald in dem bei Touristen beliebten Badeort Tarifa nahe der Meerenge von Gibraltar aus. Demnach mussten sieben Hotels, zwei Campingplätze und 500 Fahrzeuge evakuiert werden.

Auch Südspanien ist von Waldbränden betroffen.

© IMAGO/Nono Rico (Europa Press)

Innerhalb einer „Rekordzeit“ habe „eine große Anzahl an Menschen“ in Sicherheit gebracht werden müssen, sagte Andalusiens Innenminister António Sanz vor Journalisten. An den anhaltenden Löscheinsätzen seien 17 Flugzeuge und Hubschrauber beteiligt. Die Lage bleibe nach mehreren Stunden der Brandbekämpfung „weiterhin schwierig“.

Feuer war in Wohnmobil ausgebrochen

Wie der Sender TVE berichtete, brach das Feuer in einem Wohnmobil auf einem Campingplatz am Berg La Peña wenige Kilometer von Tarifa entfernt aus. Es breitete sich demnach aufgrund des starken Windes schnell aus. Das Zentrum von Tarifa ist demnach aber nicht bedroht.

Spanien ist wie auch das benachbarte Frankreich in dieser Woche von einer Hitzewelle betroffen. Die Brandgefahr bleibt „in weiten Teilen des Landes sehr hoch und extrem“, warnte der spanische Zivilschutzdienst am Dienstag. (APA/AFP, TT.com)