Laboe. Es gibt viele Ideen, wie das Laboer Schulzentrum zukunftssicher gemacht werden kann. Denn fest steht: Es werden mehr Klassenräume benötigt, die Schülerzahlen steigen, wie Schulleiterin Claudia Telli mehrfach betont hatte. Die Mitglieder des Ausschusses für Bildung, Sport, Kultur und Soziales berieten in einer turbulenten Sitzung über das weitere Vorgehen.

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Das Konzept von Bürgermeister Heiko Voß (parteilos) und Schulleiterin Claudia Telli, das alle vorhandenen Gebäude auf dem Schulcampus langfristig einbezogen hätte, war abgelehnt worden. Der Tenor der Vorsitzenden Ute Jacobsen (WIP): Wir haben jetzt den ersten Schritt getan und können in Ruhe den nächsten überlegen.

„Bürgertreff“ am Hafen schließt: SPD spricht sich dafür aus, den Bau eines „Bürgerzentrums“ voranzutreiben.

Zwei Klassenräume zu wenig – das war die Berechnung, die Schulleiterin Claudia Telli aufgrund der Entwicklung der Schülerzahlen für das Schuljahr 2025/26 vorgelegt hatte. Damit nicht genug: Auch in den kommenden Jahren werden laut Prognos weitere Klassenräume benötigt. Hintergrund für zusätzliche Raumbedarfe ist auch der gesetzlich verankerte Rechtsanspruch der Eltern auf Ganztagsbetreuung der Kinder ab 2026/27.

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Um im ersten Schritt kurzfristig den Bedarf zu decken, war die Bücherei aus dem sogenannten Beeke-Sellmer-Haus in gemeindeeigene Räume an der Börn am Hafen gezogen. Der Umbau der freigewordenen Räume für zwei neue Klassen ist fast abgeschlossen, die Sommerwochen werden für Restarbeiten genutzt. Ende August ist die Fertigstellung geplant, sodass Eltern sicher sein können, dass ihre Kinder ausreichend Platz finden.

Langfristige Lösungen für die Zukunft des Schulgeländes müssen her

Doch damit ist es nicht getan, mahnen neben der Schulleiterin auch Bürgermeister und andere Fraktionen. Die SPD stellte den Antrag, die Zukunft des Schulgeländes mit allen Nutzern (Schule, offene Ganztagsschule, Volkshochschule, Turnverein und Kochclub) komplex zu betrachten und eine langfristige Lösung zu finden.

Sie wirft auch die Frage auf, inwieweit das ehemalige Polizeigebäude für schulische Zwecke nutzbar ist. „Lassen sich notwendige bauliche Erweiterungen auch für einen bisher in Laboe nicht vorhandenen Versammlungsraum nutzen?“, fragte Fraktionsvorsitzender Tobias Slenczek.

SPD: Planung auf Bürgerzentrum ausweiten

Denn gerade erst war bekannt geworden, dass der Bürgertreff am Hafen seine Türen schließt. Die SPD spricht sich dafür aus, den Bau eines „Bürgerzentrums“ voranzutreiben und die weiteren Planungen für Schule und „Bürgerzentrum“ unter dem Namen „Bildungs-, Sport- und Kulturzentrum Laboe“ zusammenzuführen und auf dem Schulgelände zu realisieren.

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Die Ausschussmitglieder stimmten mehrheitlich für diesen Antrag. Bürgermeister Heiko Voß soll ein Grobkonzept dafür auf den Weg bringen und Haushaltsmittel für notwendige externe Expertisen einstellen.

Die Grünen sehen die Notwendigkeit, die zusätzlichen Raumbedarfe am Schulstandort zu decken – alle am Schulcampus ansässigen außerschulischen Nutzer könnten ihre Tätigkeit auch an deren Orten fortsetzen.

Grüne drängen auf neue Sporthalle am Stoschplatz Laboe

Sie favorisieren den Bau einer kleinen Sporthalle am Stoschplatz und sehen damit auch den Bedarf der Sportvereine gedeckt. Eine Machbarkeitsstudie aus 2022 hatte Kosten von neun Millionen Euro am Sportgelände ergeben. Diese Planung soll den Grünen zufolge fortgesetzt werden. Auch diesem Antrag stimmten die Ausschussmitglieder mehrheitlich zu.

Bürgermeister Voß verwies auf Nachfrage darauf, dass sich die Förderkulisse nicht geändert habe. „Es gibt dafür keine Fördermittel, und ich kann der Gemeindevertretung nicht empfehlen, diese Investition ohne Zuschüsse anzugehen“, so Voß.

Begehung mit allen Ortspolitikern folgt

Dem Antrag der Grünen entsprechend wird es nach der Sommerpause eine Begehung mit allen Ausschussmitgliedern und Gemeindevertretern geben, um die Raumsituation in Augenschein zu nehmen.

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Der Antrag der CDU, das alte Haus II (jetzt Jugendzentrum) abzureißen und das gleiche Schulgebäude wie im Bestand noch einmal zu bauen, zugleich eine Tiefgarage und einen Schutzraum für den Bevölkerungsschutz einzurichten, wurde mehrheitlich abgelehnt.

Die Diskussion, so Ausschussvorsitzende Jacobsen auf Nachfrage, werde in der nächsten Sitzung der Gemeindevertreter erneut entbrennen. Denn der Beschluss des Ausschusses hat nur empfehlenden Charakter. Fakt ist, dass auch die Nutzer am Schulzentrum an einer langfristigen Lösung interessiert sind.

Die Niederdeutsche Bühne „Laboer Lachmöwen“, deren Nutzungsvertrag im alten Polizeigebäude Ende 2026 ausläuft, stellt sich auf Alternativen ein. „Wir sind auf langfristige Planung angewiesen und müssen uns ansonsten nach anderen Optionen umsehen“, sagte Vereinsvorsitzender Jan Steffen.

 

KN