„Spielball der Nordsee“

Gehen Borkum bald die Strände aus?

Aktualisiert am 06.08.2025 – 11:53 UhrLesedauer: 2 Min.

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Untere Wandelbahn mit Strand auf Borkum (Archivfoto): Borkum ist die am meisten isolierte Insel der insgesamt sieben Ostfriesischen Inseln. (Quelle: IMAGO/imageBROKER/Michael Narten/imago-images-bilder)

Wind, Strömungen und Fluten verändern die Nordseeinseln seit Jahrhunderten. Das Ausmaß ist deutlich sichtbar – und nimmt kritische Formen an.

Die Erde verändert sich und mit ihr auch die Inseln der Nordsee. Besonders deutlich wird das, wenn man das beliebte Urlaubsparadies Borkum von oben betrachtet. Das Eiland ist seit Jahrhunderten den Gezeiten wie kaum eine andere der Ostfriesischen Inseln ausgesetzt. Gehen Borkum jetzt die von Touristen so heiß geliebten Strände verloren?

In einer Broschüre der Nordseeheilbad Borkum GmbH wird die Insel auch als „Spielball der Nordsee“ bezeichnet. Wind, aber auch die Gezeiten und immer wiederkehrende Sturmfluten setzen der Insel zu, verändern ihre Erscheinungsform zusehends.

Insbesondere die starken Nordseeströmungen formen das Eiland seit jeher, in erster Linie sei davon der Westkörper der Insel betroffen. Zum einen liege das an dem meist vorherrschenden Westwind, der auf die Insel trifft und abgetragenen Sand nach Osten spült.

Zum anderen ist Borkum die am stärksten isolierte Insel der insgesamt sieben Ostfriesischen Inseln. Mit einer Entfernung vom Festland von etwa 10,5 Kilometern liegt sie am weitesten von der Nordseeküste entfernt. Hinzu komme, so Rolf Niedringhaus von der Uni Oldenburg, dass der Insel ein vorgelagerter und somit schützender Riffbogen fehle. Die Strömungen der Außenems täten darüber hinaus ihr Übriges.

Aufnahmen, die durch Google Timelapse möglich sind, zeigen eindrucksvoll, wie sich unsere Erde in den vergangenen 40 Jahren geografisch verändert hat. War im Jahr 1990 an der Westseite der Insel noch deutlich eine relativ spitze Ausstülpung der Insel erkennbar, so spülte die Nordsee den Nordstrand, der an der Westseite zu finden ist, bis zum Jahr 2022 zunehmend weg. Die Ausstülpung ist auf den jüngsten Aufnahmen nicht mehr vorhanden, wie die Bilder zeigen.