Vier Menschen haben sich in Berlin in diesem Jahr bislang mit der Hasenpest infiziert. Das geht aus aktuellen Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervor. Zwei der Fälle wurden demnach fast zeitgleich Ende Juli gemeldet.

Den Zahlen zufolge wurden in Berlin bereits Ende Juli mehr gemeldete Vorfälle als in den Vorjahren erfasst. 2024 und 2023 waren es über das gesamte Jahr nur drei Fälle. Spitzenreiter für Hasenpest-Fälle sind Bayern (26) und Baden-Württemberg (23).

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Laut RKI sollen die tatsächlichen Fallzahlen jedoch weitaus höher liegen. Die hochansteckende Krankheit kann unter anderem über Mücken und Zecken übertragen werden. Bei Waldarbeiten soll sich auch ein Berliner über einen Zeckenbiss infiziert haben, berichten „Morgenpost“ und „B.Z.“ übereinstimmend. Beim zweiten Fall sei die Infektionsquelle noch unbekannt.

Betroffen sind laut dem RKI häufig Personen, die sich außerhalb des Stadtgebiets im Freien aufhalten.

Hasenpest in bestimmten Fällen tödlich

Die Hasenpest, auch bekannt als Tularämie, ist laut RKI eine relativ seltene Zoonose. Der hochinfektiöse Erreger kann vor allem über den Kontakt mit der Haut oder Schleimhäuten von infizierten Tieren übertragen werden. Auch ist eine Ansteckung durch kontaminiertes Wasser oder über Schmierinfektionen möglich. Direkte Mensch-zu-Mensch-Übertragungen sind dem RKI zufolge bislang unbekannt.

Die Inkubationszeit beträgt zwischen einem und 14 Tage und ist von der Dosis, dem Infektionsweg und der Virulenz des Stammes abhängig. Typische Symptome für die Hasenpest sind grippeähnliche Beschwerden, wie zum Beispiel Fieber, Lymphknotenschwellungen, Schüttelfrost, Unwohlsein sowie Kopf- und Gliederschmerzen.

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Abhängig vom Subtyp kann die Krankheit bis zu Leber- und Nierenversagen führen. Auch schwere Lungenentzündungen und eine Sepsis sollen im schlimmsten Fall möglich sein. Laut RKI kann die Krankheit des Subtyps tularensis in 30 bis 60 Prozent der Fälle zum Tod führen. Die in Europa vorherrschende Variante ist allerdings sehr selten tödlich.