Im Bethlehem-Gesundheitszentrum in Stolberg ist es zu einem Scabies-Ausbruch (Krätze) gekommen. Wie bereits berichtet, musste am Dienstag eine Station vorübergehend geschlossen werden. Inzwischen gibt es weitere Details: Nach Angaben der Klinik sind 13 Mitarbeitende betroffen. Sie wurden umgehend gemäß den geltenden Leitlinien behandelt und vorsorglich freigestellt. Enge Kontaktpersonen erhielten eine prophylaktische Behandlung.
Als Ursache wird eine Patientin oder ein Patient vermutet, bei der beziehungsweise dem die Erkrankung zunächst nicht erkannt wurde. Diese Person leidet laut Krankenhaus an einer schweren Form der Krätze, die intensive Behandlung erfordert. Die betroffenen Mitarbeitenden hingegen zeigen ausschließlich Symptome der milderen Variante.
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Wegen der Infektionen und der damit verbundenen Freistellungen wurde die betroffene Station aus Personalmangel vorübergehend geschlossen. Zehn Patienten mussten auf andere Bereiche des Hauses verteilt werden. Die Verlegung verlief laut Angaben des Krankenhauses reibungslos – auch dank der derzeit geringeren Auslastung während der Sommerferien.
Um eine weitere Ausbreitung zu verhindern, wurden alle Abteilungen im Haus über den Vorfall informiert und dazu aufgerufen, bei möglichen Hautveränderungen aufmerksam zu sein und sich im Verdachtsfall ärztlich untersuchen zu lassen. Auch das Gesundheitsamt wurde – wie bei meldepflichtigen Erkrankungen vorgeschrieben – informiert.
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Darüber hinaus wurden alle betroffenen und potenziell betroffenen Personen umfassend aufgeklärt. Die Mitarbeitenden wurden vorsorglich für 48 statt der empfohlenen 24 Stunden freigestellt. Textilien wie Bettwäsche werden in einer spezialisierten Wäscherei standardisiert desinfiziert.
Krätze tritt in Deutschland wieder vermehrt auf – insbesondere bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem, etwa durch Alter, Vorerkrankungen oder Medikamente. Die milde Form ist durch eine geringere Zahl von Krätzmilben (Sarcoptes scabiei) gekennzeichnet, während es bei der Krätze crustosa (Borkenkrätze) zu einer massiven Besiedlung mit Milben kommt. Letztere wird häufig erst spät erkannt, da sie mit anderen Hauterkrankungen verwechselt werden kann.