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Photovoltaik-Ausbau Gemeinde Weyhe Kita Sudweyhe Christian Siekmeier, Bürgermeister Frank Seidel, Elektriker Maciej Ciupka von der Firma BuschmannAufs Dach gestiegen: Elektriker Maciej Ciupka legt Hand an die neue PV-Anlage der Kita Sudweyhe – beobachtet von Gemeindemitarbeiter Christian Siekmeier (l.) und Bürgermeister Frank Seidel. © Dierck Wittenberg

Die Gemeinde Weyhe will auf allen eigenen Gebäuden Photovoltaik installieren – wenn es möglich und sinnvoll ist. In diesen Sommerferien kommen zwei Kindertagesstätten hinzu.

Weyhe – Das Weyher Rathaus hat Ende 2021 eine Photovoltaik-Anlage bekommen und damit den Anfang gemacht. Erklärtes Ziel der Verwaltung war, möglichst viele der gemeinde-eigenen Gebäude mit Solarmodulen auszustatten. Diese Zielsetzung hat die Ratspolitik Anfang 2023 mit dem Ausrufen einer Photovoltaik-Offensive und damit einhergehend Haushaltsmitteln untermauert. Inzwischen ist die Gemeinde einer Vollzugsmeldung ein ganzes Stück nähergekommen: In diesem Sommer bekommen die Kindertagesstätten Lahausen und Sudweyhe PV-Anlagen. Zum Ende des Jahres soll die KGS Leeste folgen – mit einer deutlich größeren Anlage.

Man habe als Gemeinde seit 2022 auf allen internen Liegenschaften prüfen lassen, wo Photovoltaik möglich und sinnvoll ist, sagt Christian Siekmeier. Er ist bei der Gemeinde für das Gebäudemanagement verantwortlich. Er betont den letzten Teil seiner Aussage. Demnach muss erstens die Statik eine PV-Anlage ermöglichen. Dadurch kämen zusätzliche 15 Kilogramm pro Quadratmeter aufs Dach. Siekmeier: „Wir haben einige Dächer, die dazu nicht in der Lage sind.“ Im Falle einer Dachsanierung werde man das aber nochmal prüfen.

Zu den Gebäuden, für die eine PV-Anlage zu schwer wäre, gehört die Grundschule in Sudweyhe, die direkt neben der Kindertagesstätte liegt. Eine Photovoltaik-Anlage sei einer von mehreren Wünschen gewesen, die Sudweyher Grundschüler im Rahmen des „Frei Day“-Umweltprojekts geäußert hätten. Darauf, und dass die Schule durch die Anlage auf der Kita mitversorgt werde, macht Bürgermeister Frank Seidel macht beim Ortstermin aufmerksam. „Wenn die nach den Ferien wieder da sind, sind die richtig stolz“, sagt er über die Grundschüler.

Bei der Frage, ob ein Ausbau zweitens sinnvoll ist, verweist Siekmeier auf die Amortisationszeit – also darauf, wie lange es dauert, bis sich die Investition durch Einsparungen bei den Stromkosten gerechnet hat. Und hier gibt es laut Siekmeier Feuerwehrhäuser, die einen zu geringen Stromverbrauch aufweisen, als dass sich eine PV-Anlage lohnen würde. „Praktisch denkbar“ sei ein Ausbau auf dem Feuerwehr-Gerätehaus in Lahausen – das aber ausgeklammert werde, weil ein Umzug im Raum steht.

Erweiterung der PV-Leistung

Vor den jüngsten Investitionen waren nach Angaben von Christian Siekmeier auf 14 Liegenschaften der Gemeinde Photovoltaik-Anlagen mit mehr als 650 kWp (Kilowatt-Peak, Maß für die Höchstleistung von PV-Anlagen) installiert.

Mit den Kitas in Lahausen und Sudweyhe kommen in den Sommerferien zwei weitere Gebäude mit jeweils 29 kWp und einem jährlichen Energieertrag von je rund 30 000 Kilowattstunden hinzu. Ziel sei, durch die Installation auch in diesen Liegenschaften den Stromzukauf zu senken, schreibt Siekmeier in einer Mitteilung.

Die geplanten Kosten für die Anlagen auf den beiden Kitas belaufen sich laut Siekmeier auf zusammen rund 48 000 Euro. „Weitere Kosten, zum Beispiel für die Errichtung eines Blitzschutzes und den Anschluss an den Netzbetreiber sind hier noch nicht inbegriffen“, teilt der Gemeindemitarbeiter mit.

Gegen Ende des Jahres werde zudem auf der KGS in Leeste eine PV-Anlage mit 280 kWp installiert, kündigt Siekmeier an. Hierfür laufe derzeit die Ausschreibung. Diese Anlage wird demnach noch etwas leistungsstärker sein als die auf der KGS Kirchweyhe, die 250 kWp bringt.

Ziele der Offensive

Wie aus Siekmeiers Zahlen hervorgeht, würde sich die Höchstleistung der Anlagen auf gemeindlichen Gebäude mit den Kitas Lahausen, Sudweyhe und der KGS Leeste auf knapp 990 kWp addieren. Was gut vier Prozent der aktuell als Dach-Photovoltaik installierten Leistung in Weyhe entsprechen würde – 23 845 kWp laut Marktstammdatenregister.

Zudem wird die Gemeinde ihren Ausbau-Zielen damit nähergekommen sein. Unter den Kitas und Schulen fehlt danach laut Siekmeier nur noch die Grundschule Erichshof. Für diese Grundschule laufen bekanntlich die Planungen für einen Erweiterungsbau. Ansonsten ist für das Dach der Kulturscheune weiterhin eine PV-Anlage vorgesehen.