Der Vater, ehemaliger Boxer und irgendwie viel zu jung für diese Krankheit, leidet an Demenz. Der 15-jährige Leo ist dadurch in die Rolle des Sorgenden gedrängt. Die Mutter ist schon früh gestorben, Unterstützung bekommt Leo von seiner Tante Lisa. Eines Morgens verschwindet der Vater. Leo macht sich Sorgen und auf die Suche. Dann kommt zwischendurch die Entwarnung seiner Tante, der Vater sei aufgetaucht und bliebe erstmal bei ihr.
Leo ist deshalb etwas verunsichert, aber sein bester Freund Henri macht ihm schnell klar: Das bedeutet konkret eine Woche sturmfrei: voller Freiheit und Ablenkung! Mit Henri, der ein Film-Nerd ist, dreht Leo den Kurzfilm „Death in Brachstedt“ und veranstaltet seine erste große Party. Auch wenn Leo sich in die Dreharbeiten stürzt und Bedenken ganz weit wegschiebt, ist die drohende Katastrophe nicht weit. Beim Lesen scheint sie über allem zu lauern, um später über Leo als auch über die Leserinnen und Leser hereinzubrechen.
In seinem Debüt „Death in Brachstedt“ hält der Hallenser Autor Tobias Wagner die Waage zwischen starken Emotionen und jugendlichem Eigensinn, zwischen Sorge und Begeisterung. Dabei verbindet er geschickt Tragik mit Humor und lässt die Jugendlichen authentisch erzählen. Ein Jugendbuch, das mit seinen nachdenklichen Momenten auch unterhaltsam ist. Noch ein Tipp: Beim genauen Lesen ist die Stadt an der Saale im Szenario zu entdecken.