Die Unternehmerin Christina Block hat sich in dem viel beachteten Entführungsfall ihrer beiden Kinder von ihrem Verteidiger Otmar Kury getrennt. Sie
danke ihm für seinen Einsatz, jedoch habe sie seit einiger Zeit festgestellt, „dass
unsere beiden Welten sehr unterschiedlich sind“, teilte sie nach Angaben ihres
zweiten Verteidigers, Ingo Bott, mit. Ihr sei daran gelegen, „als der Mensch
gesehen und gehört zu werden, der ich tatsächlich bin“. Die Kompetenz von Kury
stelle sie dabei nicht infrage, hieß es. 

Bott teilte mit, er bedaure das Ende der Zusammenarbeit mit
Kury. Er werde von seiner Stellung als Wahlverteidiger in die Position des
Pflichtverteidigers wechseln.

Laut Anklage soll Block zusammen mit einem 63-jährigen
Deutschen den Auftrag erteilt haben, ihre beiden Kinder der Obhut des ebenfalls
sorgeberechtigten Vaters zu entziehen. Den Angaben zufolge waren die damals 10
und 13 Jahre alten Kinder in der Silvesternacht 2023 von mehreren Männern
gewaltsam ihrem in Dänemark lebenden Vater entrissen und nach Deutschland
gebracht worden.

Block will Entführung nicht in Auftrag gegeben haben

In Deutschland blieben der Junge und das Mädchen wenige Tage
bei der Mutter. Das Hanseatische Oberlandesgericht entschied aufgrund eines
Eilantrags des Vaters, dass ihm die Kinder zurückgegeben werden müssen. Es gibt
fünf weitere Angeklagte in dem Verfahren um die Entführungsaktion.

Am dritten Verhandlungstag am 25. Juli hatte Block in einer
mehrstündigen Aussage die Vorwürfe zurückgewiesen: „Ich habe die Entführung an
Silvester nicht in Auftrag gegeben.“ Sie habe davon auch nichts gewusst, sagte
sie vor Gericht. Der Prozess soll am 15. August fortgesetzt werden. Dann will
Block Fragen des Gerichts beantworten.

Christina Block

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