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Bei aller Begeisterung ist die Album-Reunion der vier verbliebenen Original-Band-Mitglieder kein Ereignis, das aus heiterem Himmel kommt. Vielmehr haben sich in den letzten fast 15 Jahren die positiven Vorzeichen einer verlängerten Wiedervereinigung durchaus verdichtet. Den Anfang macht zunächst die Aufnahme der Band in die Rock And Roll Hall Of Fame im Jahr 2011, dicht gefolgt von den ersten Gastauftritten von Bassist Dennis Dunaway, Drummer Neal Smith und Rhythmusgitarrist Michael Bruce auf dem Alice Cooper-Fortsetzungsalbum WELCOME 2 MY NIGHTMARE, welches auch den alten Wegbereiter, -gefährten und Produzenten Bob Ezrin wieder auf den Plan ruft. In der Folge finden der Sänger und die drei Instrumentalisten auf den Studiowerken PARANORMAL (2017) und DETROIT STORIES (2021) zumindest für den ein oder anderen Song-Beitrag erneut zueinander.
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Dass man es dennoch geschafft hat, der Gerüchteküche bezüglich eines vollwertigen Langspielers mit der alten Band einen Riegel vorzuschieben, ist im Internet-Informationszeitalter eine starke Leistung. „Es ist heute in der Tat unmöglich, ein Geheimnis zu bewahren. Also haben wir den Ball flachgehalten und einfach gar nicht groß darüber geredet“, gesteht Cooper. „Sie hatten alle schon wieder auf den besagten Alben mit mir gespielt und ich war davon beeindruckt, wie großartig sie sind – so, als seien sie nie aus dem Takt gekommen. Schlussendlich habe ich sie gefragt, ob wir nicht einfach ein ganzes Album machen wollen. Das hat sie schockiert“, lächelt der Zeremonienmeister der Schreckmomente. „Bob Ezrin wird es mit uns zusammen machen. Schauen wir einfach mal, was passiert.“
Alles live
Dass es von Alices Albumangebot bis zur tatsächlichen Verwirklichung und nun der Veröffentlichung von THE REVENGE OF ALICE COOPER dann doch über vier Jahre gedauert hat, ist vielen Faktoren geschuldet: Zum einen ist Coopers Terminkalender konstant mit Tourneeterminen gefüllt. Zum anderen wohnen nicht mehr alle Protagonisten wie einst in Phoenix/Arizona. Und dann sind da auch noch die knapp 70 neuen Songs, die man sich während der gestückelten Studio-Sessions erarbeitet hat.
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„Wir bestanden darauf, alles live im Studio zu machen. Die Band spielte live, und ich habe danach meinen Gesang draufgelegt. Wir haben fast versehentlich ein 1975er-Album gemacht. Es war alles ganz organisch, so spielt diese Band eben. Bob hat gar nicht erst versucht, es zu modernisieren. Wir klingen einfach so und ich will auch, dass wir einfach so klingen“, konstatiert Cooper. Um die besondere Dynamik und Chemie dieser Gruppe von Schulfreunden richtig zu verstehen, muss man das Rad der Zeit ein wenig zurückdrehen.
Rückblende
Bereits 1964 finden Lead-Gitarrist Glen Buxton, Bassist Dennis Dunaway und der Sänger, damals noch unter seinem bürgerlichen Alias Vincent Furnier bekannt, in ihrer ersten gemeinsamen The Beatles-beeinflussten Band, den Earwigs, zusammen. Aus den Earwigs werden schließlich The Spiders, die sich weiterhin auf British Invasion-Rock-Cover verstehen, aber auch den visuellen Mehrwert von Bühnenrequisiten in Form eines großen Spinnennetzes als Backdrop erkennen und zu denen im Jahr 1966 Rhythmusgitarrist Michael Bruce stößt. Eine erste selbstkomponierte Single lässt nicht lange auf sich warten. „Michael schrieb damals schon eigene Songs und er ermutigte Alice und mich, auch ein Original zu verfassen“, blickt Dennis Dunaway zurück.
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„Also schrieben wir ‘Don’t Blow Your Mind’, das sogar auf Platz 11 der Radio-Charts in Tucson/Arizona stieg. Damit hatten wir also unseren ersten lokalen Hit.“ Schlagzeuger Neal Smith, zu dem Zeitpunkt noch nicht Teil des Ensembles, ergänzt: „Ich spielte zu der Zeit in anderen Bands und stand auf der anderen Seite. Als ich die Spiders mit ‘Don’t Blow Your Mind’ im Radio hörte, fand ich es ziemlich cool, dass eine örtliche Band so einen tollen Song am Start hat. Ich kannte die Jungs entfernt, aber noch nicht persönlich. Das änderte sich, als wir später alle zusammen aufs Glendale Community College gingen.“ Im Jahr 1967, The Spiders hatten sich vorübergehend in The Nazz umbenannt, bevor man sich schließlich auf Alice Cooper als Band-Name einigte, steigt Smith als neuer Schlagzeuger ein und komplettiert den bis heute legendären Bund.
Glamourös und schockierend
„Als wir später nach Los Angeles emigrierten, legten wir den Garagen-Sound ab, weil es den ja schon gab. Stattdessen wollten wir etwas machen, das noch keiner vorher gemacht hatte, und so wurden wir zu dieser Avantgarde-Gruppe“, blickt Dunaway auf die Anfänger der Band Alice Cooper zurück. Die ersten musikalischen Gehversuche unter der Ägide von Frank Zappa und in Form der experimentellen Art Rock-Alben PRETTIES FOR YOU (1969) und EASY ACTION (1970) sind jedoch noch nicht erfolgsgekrönt. Erst mit dem erneuten Umzug der Band – diesmal nach Detroit –, dem Einsatz von Bob Ezrin als Produzent, dem Song ‘I’m Eighteen’ und dem Albummutterschiff LOVE IT TO DEATH (1971) sowie der musikalischen Kurskorrektur in Richtung glamourös schockierender Hard Rock beginnt der kommerzielle Durchbruch.
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Drei weitere Jahre und vier stilbildende Alben dauert der stetige Aufstieg der Alice Cooper Band an, bis 1974 schließlich die Luft raus ist. Während Cooper im Folgejahr mit WELCOME TO MY NIGHTMARE zur Solokarriere ohne seine bisherige Begleit-Band ansetzt, ist die Alice Cooper Band, die man bis dahin kannte, Geschichte. Allerdings nicht ohne ein letztes Aufbäumen: Als Billion Dollar Babies finden sich Michael Bruce – nun als Gitarrist und Lead-Sänger–, Dennis Dunaway und Neal Smith 1977 zusammen, um mit ein paar zusätzlichen Musikern und dem Album BATTLE AXE in den Ring zu steigen. „Alice hatte sich den Band-Namen angeeignet, also nahmen wir den Namen unseres größten Albums. So fing es an“, erinnert sich Neal Smith, der BATTLE AXE noch heute als gelungenes Album wertschätzt.
Futuristisch und gigantisch
„Viele Fans liebten es auch. Unglücklicherweise war das begleitende Show-Konzept zu groß und teuer, um es auf nationaler Ebene zu einer erfolgreichen Tournee zu machen.“ Verständlich, schließlich waren ein sich hydraulisch aufrichtendes Boxkampf-Seilgeviert, futuristische Gladiatorenkostüme und gigantische Plexiglasgitarren in Streitaxtform ( O-Ton-Kommentar Dunaway: „Nimm das, Gene Simmons!“) im Spiel. „Allen, die immer behaupten, wir wären diejenigen gewesen, die keine Lust mehr auf das ganze Bühnentheater hätten, sei hiermit ans Herz gelegt, dass diese Show mehr gekostet hat als die Bühnenbauten der ,Billion Dollar Babies-Tour‘“, argumentiert Smith. Was wohl aber auch der Grund dafür ist, dass es nicht zu mehr als vier Aufführungen des Spektakels kommt. „Ich bin immer noch der Meinung, dass es ein tolles Videospiel abgeben würde“, fasst der Schlagzeuger den ersten und einzigen Exkurs der Alice Cooper Band ohne Alice Cooper zusammen.
Wie die Band dem verstorbenen Lead-Gitarrist Glen Buxton gedenkt, was hinter dem Song ‘Blood On The Sun’ steckt und ob es von der Alice Cooper Group weitere Alben geben wird, lest ihr in der METAL HAMMER-Augustausgabe 2025, erhältlich am Kiosk oder indem ihr das Heft bequem nach Hause bestellt. Noch einfacher und günstiger geht’s im Abo!
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