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Eine Familie aus Deutschland erlebt einen Urlaub als Albtraum. Eine tückische Erkrankung raubt einem 35-Jährigen mehrere Körperteile. Seine Frau bittet um Spenden.

Stuttgart – Eine Familie aus Stuttgart kämpft verzweifelt um Spenden für einen Außenaufzug, der ihrem schwer erkrankten Vater das Leben retten soll. Der Grund für diese dramatische Situation: Alessandro (35) erkrankte während eines Italien-Urlaubs im Sommer 2024 schwer und verlor beide Beine sowie mehrere Finger.

Familienvater erkrankt an Meningokokken und verliert beide Beine. Familienvater (35) verliert beide Beine im Italien-Urlaub. Alessandro hatte sich mit gefährlichen Meningokokken infiziert. © Iljhama Luciano/Gofundme

Was vor rund einem Jahr als entspannter Familienurlaub in Italien beginnen sollte, wurde zum Alptraum. Bereits am ersten Tag fühlte sich Alessandro unwohl. „Es begann mit Schüttelfrost und Fieber“, berichtet der 35-Jährige gegenüber der Bild. Niemand ahnte zu diesem Zeitpunkt, welche dramatischen Folgen diese ersten Anzeichen haben würden. Der Zustand verschlechterte sich rapide, Alessandro musste ins Krankenhaus. Ebenfalls erst voriges Jahr starb eine junge Urlauberin nach dem Verzehr einer Pizza in Italien.

Familienvater ereilt lebensbedrohliche Erkrankung während des Familienurlaubs

Die Symptome wurden immer bedrohlicher. „Meine Beine brannten, ich bekam schwarze Flecken an Füßen und Händen.“ Die Ärzte stellten eine erschreckende Diagnose: Alessandro hatte sich mit lebensbedrohlichen Meningokokken Typ B infiziert, verbunden mit Purpura Fulminans. „Ich wusste, wie gefährlich diese Krankheit ist – aber nicht, wie dramatisch es um ihn stand“, erinnert sich seine Ehefrau Iljhama an die Stunden im Krankenhaus. Heute sammelt sie über die Plattform Gofund.me Spenden, um ihrem Mann wieder ein würdevolles Leben zu ermöglichen.

Bei Meningokokken Typ B handelt es sich um eine der gefährlichsten Bakterieninfektionen. Die Übertragung erfolgt durch Tröpfchen, und binnen weniger Stunden kann die Infektion lebensbedrohlich werden. Besonders schwerwiegend sind Komplikationen wie Purpura Fulminans – eine spezielle Form der Blutvergiftung, die zu Gewebeschäden und Amputationen führt. In Deutschland treten jährlich etwa 300 Meningokokken-Fälle auf, wie impfen.de berichtet. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt daher eine Schutzimpfung gegen Meningokokken B bereits ab dem zweiten Lebensmonat.

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Alessandro überlebte die schwere Erkrankung, doch die Folgen sind verheerend. „Er überlebte – Gott sei Dank wurde sein Nervensystem nicht geschädigt. Doch die Folgen sind schwerwiegend: beidseitige Beinamputation bis zum Knie, vier Langfinger an der rechten Hand amputiert, mittlerer Finger an der linken Hand zur Hälfte amputiert, der Zeigefinger stark eingeschränkt“, schildert Ehefrau Iljhama das Ausmaß der Amputationen.

Die fünffache Mutter ist am Ende ihrer Kräfte. Ihr Ehemann muss täglich von ihr mit einem Treppensteiger in den fünften Stock ihrer Wohnung getragen werden – ein zermürbender Kraftakt. „Wir leben im 5. Stock eines Hauses – ohne Aufzug“, beschreibt sie die schier unlösbare Herausforderung auf der Spendenplattform Gofund.me. Ein Außenaufzug würde Alessandro wieder Selbstständigkeit geben, doch die Kosten sind für die Familie nicht zu bewältigen. Mehrere zehntausend Euro sind nötig. Bisher kamen über die Spendenaktion fast 52.000 Euro zusammen (Stand: 5. August).