Kiel. Hinter Jonas Krumrey liegen turbulente Wochen. Der neue Keeper von Holstein Kiel stieß erst während des Trainingslagers in den USA (Minneapolis, Minnesota) zu den Störchen. Von Beginn an kämpfte der Blondschopf mit Timon Weiner um den Posten der Nummer eins. Am vergangenen Wochenende verkündete Trainer Marcel Rapp dann seine Torwart-Entscheidung: Der Einsatz von Krumrey beim 1:2 gegen den SC Paderborn 07 ist als Zeichen für die Zukunft zu verstehen. Der 21-Jährige hat aktuell die Nase vorn.

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Ein Umstand, den Krumrey, der nach dem Spiel noch keine Interviews geben durfte, natürlich sehr positiv einordnete. „Mich hat es sehr gefreut, dass der Trainer meine Arbeit honoriert und sich für mich entschieden hat“, sagte der 21-Jährige im exklusiven Gespräch mit den Kieler Nachrichten. „Das bedeutet für mich aber auch, dass ich mich weiterhin jeden Tag im Training beweisen muss, um am Wochenende eingesetzt zu werden.“

Krumrey erlebte „lange Nacht“ nach Debütspiel

Trotz der Freude über das eigene Debüt war nach dem Spiel in Ostwestfalen auch etwas Wehmut bei Krumrey dabei. „In der ersten Nacht habe ich mich schon noch lange darüber geärgert, dass wir verloren haben. Da bin ich ganz ehrlich. Vor allem, weil für uns mehr möglich gewesen wäre“, betonte der ehemalige Keeper von RB Salzburg. „Mit der Analyse muss das Spiel für mich dann aber auch abgehakt sein, damit ich mich auf das nächste konzentrieren kann.“ Die Eingewöhnung des 21-Jährigen verlief deutlich angenehmer als der Saisonstart. Krumrey hat nach einigen Wochen im Hotel inzwischen eine Wohnung gefunden.

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„Natürlich bin ich mit dem Anspruch nach Kiel gekommen, möglichst viel zu spielen und auch die Nummer eins zu sein.“

Jonas Krumrey

Holstein Kiel

Im nächsten Schritt soll die Einrichtung folgen. Sportlich gesehen hat der in Prien am Chiemsee geborene Spieler klare Pläne für seine Zeit an der Förde. „Zunächst stand für mich das Ankommen und Kennenlernen im Vordergrund. Aber natürlich bin ich mit dem Anspruch nach Kiel gekommen, möglichst viel zu spielen und auch die Nummer eins zu sein“, machte Krumrey keinen Hehl aus seinen Ambitionen und fügte hinzu: „Als junger Torwart, aber auch generell als Sportler, sollte man immer den Anspruch haben, so viel wie möglich zu spielen.“

Krumrey: „Wir unterstützen uns alle untereinander“

Entsprechend scheut Krumrey auch den sportlichen Konkurrenzkampf im Training nicht. Dennoch betrachtet der 21-Jährige die Torhütergruppe bei den Störchen als besondere Gemeinschaft. „Natürlich stehen wir ein Stück weit im Wettkampf, auch wenn wir alle das gemeinsame Ziel haben, sportlich erfolgreich zu sein. Trotzdem unterstützen wir uns alle untereinander. Egal, ob im Training oder im Spiel“, betonte Krumrey.

Auch außerhalb des Platzes hat der Jung-Keeper schon Anschluss gefunden, obwohl Krumrey ohne Begleitung nach Düsseldorf gekommen ist. „Mit Kasper Davidsen und Jonas Therkelsen stehe ich in engem Kontakt. Aber auch die älteren Spieler helfen uns allen sehr gut, damit die Eingewöhnung so leicht wie möglich fällt.“

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Und dann wäre da noch die Frage nach der besonderen Mentalität, die den Norddeutschen insbesondere in Süddeutschland nachgesagt wird. Doch auch in dieser Frage gibt sich Krumrey gelassen. „Aus meiner Zeit in Dänemark weiß ich, dass die Menschen im Norden vielleicht etwas anders ticken. Von daher war und ist die Umstellung für mich nicht allzu schwierig. Ich muss auch sagen, dass ich mit der norddeutschen Mentalität gut klarkomme.“

Für einen perfekten Einstand fehlt nur noch der sportliche Erfolg. Die nächste Chance dafür steht für die Störche bereits in den Startlöchern. Am kommenden Sonntag (ab 13.30 Uhr im Holstein-Kiel-Liveticker) wartet Krumreys Heimdebüt gegen Arminia Bielefeld.

KN