Kiel. Die „Lore Lay“ hat nach sechs Jahren eine Schönheitskur bekommen. Der 80 Meter lange Theaterfrachter brauchte eine technische Überholung. Optisch gibt es nun eine Gemeinsamkeit zwischen Color-Fähre und Theaterfrachter – beide haben einen blauen Rumpf mit einer gelben Zierlinie.

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„Die Farben sind aus unserem Logo“, sagt Thomas Hamann, Geschäftsführer der Lore & Lay Theater GmbH. Die Reederei Schlepp- und Fährgesellschaft Kiel (SFK) brachte den Theaterfrachter am Donnerstag zurück an seinen Liegeplatz an der Hörn.

„Der Schlepper ‚Holtenau’ hat die ‚Lore Lay’ geschoben. Es war schon sehr eindrucksvoll, den Theaterfrachter fahren zu sehen“, sagt Hamann. Auch äußerlich sieht das Schiff beeindruckend aus. Unter der nautischen Beratung eines Lotsen und unter den Blicken der gebannt wartenden Passanten schob die „Holtenau“ die „Lore Lay“ durch die Öffnung in der Hörnbrücke.

Schlepper „Holtenau“ schob das Theaterschiff „Lore Lay“ zurück in die Kieler Hörn

Der erfahrene Schlepperkapitän hatte mit seinen 2000 PS der beiden drehbaren Schottelantriebe keine Mühe, den blauen Theaterfrachter in die Hörn zu bugsieren. „Obwohl die Aktion sorgfältig geplant war, ist es jedes Mal aufregend, wenn wir wie ein richtiges Schiff unterwegs sind“, sagt Geschäftsführer Hamann.

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Im Schwimmdock der ehemaligen Lindenau-Werft war die „Lore Lay“ drei Wochen lang überholt worden. „Die professionelle Betreuung durch die Emder Werft war wirklich toll“, berichtet Hamann weiter. Vorab hatte der Dockmeister Falk Hinz, der das Schwimmdock schon seit Lindenau-Zeiten kennt, das Eindocken genau vorbereitet. Größte Herausforderung war dabei das Wetter. Es konnte nämlich bei Regen nicht gemalt werden.

„Nach dem Kauf des Schwimmdocks und der Ertüchtigung durch die Emder Werft und Dockyard, ist die ‚Lore Lay‘ als erstes Schiff eingedockt worden“, sagt Werft-Projektleiter Jens Hinderks. Auch die Werft hatte bereits auf einen Kunden wie den Theaterfrachter gewartet.

Werft in Kiel meldet sich mit Dock zurück

Neben den Farbarbeiten wurden auch alle Opferanoden am Rumpf erneuert. Diese Zink-Klötze dienen dem Korrosionsschutz und halten die Rostbildung am Rumpf zurück. Die Dockung eines 80 Meter langen Stahlschiffes ist nicht billig. Bei der Gelegenheit wurde der Anstrich von Schwarz auf Blau umgestellt. Der Schiffsname und der Heimathafen Kiel sind nun wieder am Heck zu sehen.

„Die seit Langem geplante Werftzeit ist wichtig zur Werterhaltung unseres Theaterschiffes. Dazu reinvestieren wir einen sechsstelligen Betrag. Zum Beginn der Spielzeit geht es im September mit der Wiederaufnahme unserer Weiber-Musikshow los. Noch im August beginnen die Proben zu unserer großen Neuproduktion, der Krimikomödie Ladykillers“, sagte Martina Riese, die geschäftsführende Gesellschafterin des Theaters Lore & Lay.

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Bevor der Spielbetrieb losgeht, muss jetzt noch die Technik an Bord hochgefahren werden. Der Probenbetrieb soll dann in den nächsten Tagen anlaufen.

Die Geschichte des Theaters begann 2002 im Wasserturm am Kieler Ravensberg. Im Sommer 2019 wurde vom Rhein der Theaterfrachter „Lore Lay“ an die Hörn geholt. Zwischen Traditionsseglern und Schleppern bekam die „Lore Lay“ ihren festen Liegeplatz am Willy-Brandt-Ufer. Zuvor wurde der alte Schubfrachter aus der Rheinschifffahrt nach den Plänen und Ideen der beiden Eigentümer Martina Riese und Thomas Hamann von der Kieler Friedrichwerft und der Werft TKMS aufwendig zum größten und modernsten Privattheater Schleswig-Holsteins aus- und umgebaut.

KN