Dem THW Kiel droht schon vor dem Saisonbeginn in der Handball-Bundesliga der Worst Case. Beim 33:32 (19:15)-Sieg in einem Testspiel gegen den slowenischen Meister RD Slovan Ljubljana in Graz hat sich Rückraumspieler Emil Madsen am Donnerstagabend am rechten Knie verletzt.
Wer schwer, soll eine Untersuchung am Freitag in einem Krankenhaus in Österreich zeigen. „Wir müssen uns gedulden. Wenn wir eine Diagnose haben, können wir etwas zur Behandlung und Ausfallzeit sagen“, erklärte THW-Teamarzt Dr. Philip Lübke in einer ersten Stellungnahme.
Emil Madsen knickt bei der Landung nach einem Sprungwurf weg
Was war passiert? Nach seinem Treffer zum 28:26 in der 53. Minute knickte der Däne bei der Landung nach einem Sprungwurf mit dem rechten Knie weg. Beim Zurücklaufen in die Abwehr ließ sich Madsen dann mit schmerzverzerrtem Gesicht aufs Parkett fallen. Anschließend wurde er vom Feld geführt. Nach einer mehrminütigen Behandlung an der Seitenlinie humpelte er in die Kabinen.
„Er hat ein leichtes Knacken gehört“, berichtete Kiels Rechtsaußen Lukas Zerbe über die Wahrnehmung seines Mitspielers. „Das ist natürlich bitter. Jeder Ausfall tut uns weh.“
Auch Eric Johansson mit Knieproblemen
Auch Trainer Filip Jicha reagierte geschockt. „Das ist der Super-GAU für uns.“ Denn auch Eric Johansson ist bereits zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison angeschlagen. Der Schwede klagt über Kniebeschwerden und konnte keine Einheit des THW während des Trainingslagers in Graz mitmachen.
In der vergangenen Saison waren Madsen und Johansson die beiden besten Torschützen der „Zebras“. „Sie sind unsere Lebensversicherung“, sagte Jicha zur Bedeutung der beiden Akteure für die Mannschaft.
Nikola Bilyk mit acht Toren bester Kieler
Der Sieg über RD Slovan Ljubljana vor 1470 Zuschauern, bei dem Nikola Bilyk mit acht Toren bester Kieler Werfer war, geriet angesichts von Madsens Verletzung zur Nebensache. „Das ist der schlimmstmögliche Zeitpunkt, den man sich vorstellen kann. Da wird einem aufgezeigt, wie schnell so etwas gehen kann“, meine THW-Geschäftsführer Viktor Szilagyi mit versteinerter Miene.
„Das überlagert alles“, fügte Co-Kapitän Rune Dahmke hinzu. „Hoffen wir mal, dass es vielleicht Glück im Unglück ist. Aber wenn sich am Ende eines Trainingslagers so ein wichtiger Spieler in einem Testspiel verletzt, dann ist das natürlich schon ein Worst-Case-Szenario.“