In wenigen Tagen steht fest, ob gegen den ältesten Sohn von Prinzessin Mette-Marit, Marius Borg Høiby, Anklage erhoben wird. Während die rechtlichen Folgen seiner Taten noch unklar sind, hat man am Hof schon eigene Entschlüsse getroffen – und Høiby seinen Diplomatenpass entzogen.
Noch vor einem Jahr wunderten sich die norwegischen Medien, dass Marius Borg Høiby, 28, offenbar nach wie vor im Besitz eines eigenen Diplomatenpasses sei und diesen zu seinem privaten Vorteil nutze. Damals waren die Anschuldigungen, die gegen den Sohn von Prinzessin Mette-Marit, 51, erhoben wurden, noch frisch; Marius war erst Anfang August 2024 zum ersten Mal verhaftet worden.
Mittlerweile erklärte die Polizei ihre Ermittlungen für beendet und veröffentlichte einen Katalog voller Straftaten, die man Høiby vorwirft. Ob die Staatsanwaltschaft tatsächlich Anklage gegen ihn erhebt, wird Mitte August klar sein, wie ein Staatsanwalt vor wenigen Tagen erklärte. Am 7. August dann die überraschende Nachricht: Offenbar musste der 28-Jährige bereits vor mehreren Monaten seinen Diplomatenpass abgeben, von dem er jahrelang privat profitierte. Der Hof versucht sich an einer Erklärung.
Prinzessin Mette-Marits Skandalsohn künftig ohne Diplomatenpass unterwegs
Die norwegische Ausgabe der „Se og Hør“ berichtet am 7. August als erstes Medium, dass Høiby keinen Diplomatenpass mehr besitze. Man vermutet, dass ihm das Dokument vor rund sechs Monaten, also im letzten Winter, entzogen wurde. Ein Sprecher des Außenministeriums beantwortet die Frage, ob Høiby einen Diplomatenpass hätte, mit einem kurzen „Nein“ und ergänzt: „Im Falle eines nachgewiesenen Missbrauchs prüft das Außenministerium, welche Maßnahmen zu ergreifen sind.“ Im Sommer 2024 hatte man dem 28-Jährigen vorgeworfen, seinen Diplomatenpass für private Reisen auszunutzen – eine Regelüberschreitung, die verboten ist.
Marius Borg Høiby kam in Untersuchungshaft: Verlor er dadurch seine Privilegien?
Bei der „Se og Hør“ mutmaßt man, dass die Entscheidung, Høiby die Unterlagen zu entziehen, auch mit seinen Verhaftungen und seiner Zeit in Untersuchungshaft zusammenhängen könnte. Der Stiefsohn von Prinz Haakon, 52, wurde seit seiner ersten Festnahme im August vergangenen Jahres mehrfach verhaftet. Ende November wurde er für rund eine Woche in Untersuchungshaft genommen.
Ob diese Entwicklungen tatsächlich ausschlaggebend dafür waren, dass der junge Mann seinen Diplomatenpass verlor, ist nicht öffentlich bestätigt. Gleichzeitig ist bis heute unklar, warum Høiby das einzige Mitglied der Königsfamilie ist, dem seine Privilegien in dieser Hinsicht entzogen wurden.
Norwegischer Palast beruft sich auf neue Regeln
Überraschenderweise äußert sich sogar Guri Varpe, die Leiterin der Kommunikationsabteilung des Palasts, zu dieser Sache. „Wir haben die Verwendung von Diplomatenpässen in Absprache mit dem Außenministerium überprüft“, gab sie gegenüber „Se og Hør“ an, „und sind zu folgenden Ergebnissen gekommen: Die Mitglieder der Königlichen Familie [dies umfasst das Königspaar, das Kronprinzenpaar und Prinzessin Ingrid Alexandra, 21, Anm. d. Red.] sowie Prinz Sverre Magnus, Prinzessin Märtha Louise und Prinzessin Astrid haben Diplomatenpässe.“
Von Mette-Marits Sohn aus einer früheren Beziehung ist keine Rede mehr. Man betont lediglich, dass „andere Mitglieder der königlichen Familie mit normalen Pässen reisen, nachdem sie 18 Jahre alt sind. Diese Praxis ist seit mehr als sechs Monaten in Kraft.“ Die ausnahmsweise eher ausführliche Erklärung seitens des Hofs beantwortet trotzdem aber nicht, warum Høiby seinen Diplomatenpass verlor und ob dies eine Konsequenz seines fehlerhaften Verhaltens war.
Verwendete Quellen: nrk.no, Dana Press, seher.no
cre
Gala
#Themen