Frech oder geniale Nachbarschaftshilfe?

Bayer Leverkusen spielt am Freitag (20 Uhr/DF1 live) seine Generalprobe beim Klub-Weltmeister FC Chelsea an der Stamford Bridge.

Zuvor siegte die Werkself 3:0 gegen Pisa. Beim Test am Dienstag hatte Abwehrchef Edmond Tapsoba (26) in der 53. Minute wegen einer Notbremse die Rote Karte gesehen. „Das sind die Regeln im Profi-Fußball. Wir müssen die Situation besser lösen. Das ist eine sehr gute Lehre für uns“, zeigte Bayers Trainer Erik ten Hag (55) Verständnis für die Entscheidung von Fifa-Schiri Sascha Stegemann (40/Niederkassel).

Die Folge des Platzverweises wäre laut Statut eine Sperre von Tapsoba im letzten Test vor dem Pflichtspiel-Start im DFB-Pokal beim Regionalligisten SG Sonnenhof-Großaspach (15. August/18 Uhr) gewesen.

Doch der Verteidiger aus Burkina Faso wird in London spielen können – weil Leverkusen kurzfristig am Donnerstag einen Geheimtest über zweimal 30 Minuten gegen Nachbar-Klub SV Schlebusch (6. Liga) austrug. Das Spiel im Ulrich-Haberland-Stadion endete 4:0 für Leverkusen. Die Kölnische Rundschau berichtete zuerst.

Edmond Tapsoba (l.) spielt seit 2020 in Leverkusen

Edmond Tapsoba (l.) spielt seit 2020 in Leverkusen

Foto: WITTERS

Mit einem legalen Trick umgeht Leverkusen Tapsobas Chelsea-Sperre!

Eigentlich war Schlebusch für Donnerstag um 20 Uhr zu einem Test bei der Sportvereinigung Porz (5. Liga) verabredet gewesen. Doch am Mittwoch erhielt Schlebusch die Anfrage von Bayer 04. Die Partie sollte natürlich auch den Spielern, die in der Vorbereitung wenig Einsatzzeit bekamen, ermöglichen, sich zu zeigen.

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Schlebuschs Neu-Trainer Sven Bellinghausen (40), übrigens bekennender Leverkusen-Anhänger, meldete sich deshalb bei seinem Porzer Trainerkollegen Jonas Wendt (42).

SVS-Vorsitzender Dirk Dreher (59), der auch Team-Manager von Bayers Traditionself ist, sagt zu BILD: „Dieses Spiel ist für uns natürlich eine große Ehre. Unser Trainer hatte in Porz nachgefragt, ob es für uns möglich wäre, die Anfrage von Bayer 04 anzunehmen. Hätte Porz auf das Spiel gegen uns bestanden, hätten wir das natürlich akzeptiert. Deshalb gilt unser Dank den Porzern, die unserer Bitte nachgekommen sind.“

Somit helfen zwei Amateurvereine aus der Region Bayer-Trainer ten Hag „im härtesten Test“ der Vorbereitung, eine Mannschaft aufzubieten, die einer Startelf für den Saisonstart möglichst nah kommen kann.

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