Seit Donald Trump wieder im Weißen Haus thront, müssen sich Kulturschaffende warm anziehen. Das National Endowment for the Arts, die bundesweite Förderagentur für die Künste, nahm im Frühjahr etliche Zusagen zurück und droht selbst abgeschafft zu werden. Im Kennedy Center in Washington wiederum tauschte Trump handstreichartig den Verwaltungsrat aus und übernahm selbst den Vorsitz; das dortige Opernhaus könnte künftig gar „First Lady Melania Trump Opera House“ heißen. Dennoch ist Peter Gelb, langjähriger Leiter der Metropolitan Opera, im Interview mit dem STANDARD um einen besonnenen Tonfall bemüht. Der New Yorker, dessen Haus sich demnächst auf Arte mit drei Opernabenden präsentiert (siehe unten), spricht über die gefährdete Demokratie in seiner Heimat, künstlerische Schützenhilfe für die Ukraine und die Lust am kreativen Wagnis.