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Wasser gilt als gesund – doch welche Getränke empfehlen Harvard-Experten darüber hinaus? Erfahre, welche zwei überraschenden Klassiker du bedenkenlos genießen kannst.

Wer Wert auf eine gesunde Ernährung legt, stellt sich nicht nur die Frage nach Lebensmitteln, die der Gesundheit zuträglich sind – sondern auch nach Getränken. Ein Getränk, das als Inbegriff von Gesundheit gilt, ist Wasser: Es versorgt den Körper optimal mit Flüssigkeit, enthält keine Kalorien und unterstützt alle lebenswichtigen Funktionen. Doch laut Experten der Harvard-Universität gibt es neben Wasser nur zwei weitere Getränke, die fast uneingeschränkt als gesund eingestuft werden können.

Ein Glas Wasser steht im Vordergrund zwischen einer dunklen Tasse und einer weißen Kaffeetasse; große, gelbe Fragezeichen heben hervor, dass es noch zwei weitere gesunde Getränke geben könnte.Harvard-Experten empfehlen: Neben Wasser gelten nur zwei weitere Getränke als wirklich gesund. © KI-generiertWas ist das gesündeste Trinken?

The Nutrition Source ist das unabhängige Ernährungsportal der Harvard T.H. Chan School of Public Health und bietet wissenschaftlich fundierte Empfehlungen rund um Ernährung und Gesundheit. Genau dort betonen die Experten der Harvard University, dass – abgesehen von Wasser – nur zwei Getränke als nahezu uneingeschränkt gesund gelten.

Das erste davon ist (ungesüßter) Tee. Gemeint ist dabei vor allem „echter“ Tee aus der Teepflanze, also grüner, schwarzer, gelber oder Oolong-Tee. Diese Sorten enthalten wertvolle Polyphenole wie Flavonole, Catechine (etwa EGCG im grünen Tee) und Theaflavine (im schwarzen Tee). Doch auch unter den verschiedenen „echten“ Teesorten gibt es einen Gewinner. Unsere Liste verrät, welcher Tee der gesündeste ist.

Smoothies, Cocktails und Säfte: Diese Zutaten machen Sommerdrinks wirklich gesundLebensmittel frische Zutaten für die Herstellung von Limonade, infundiert Detox-Wasser oder Cocktail. Erdbeeren, Limette, Minze, Basilikum, Rohrzucker, Eiswürfel und Shaker auf schwarzem Stein oder Beton HintergrundFotostrecke ansehenIst Tee auf Dauer gesund?

Die im Tee enthaltenen Polyphenole wirken als Antioxidantien und können freie Radikale im Körper neutralisieren. Freie Radikale sind aggressive Moleküle, denen ein Elektron fehlt und die dadurch Zellen und sogar die DNA schädigen können – was wiederum zu erhöhten Cholesterinwerten und anderen gesundheitlichen Problemen führen kann. Dass Polyphenole diese Prozesse abmildern, gilt als einer der Hauptgründe, warum Tee als gesund gilt.

Zudem weisen Studien darauf hin, dass regelmäßiger Konsum von zwei bis drei Tassen Tee pro Tag das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfälle, Typ-2-Diabetes und sogar vorzeitigem Tod senken kann. Besonders Untersuchungen aus Asien deuten darauf hin, dass grüner und Oolong-Tee mit einer geringeren Sterblichkeit durch Herzkrankheiten und einem niedrigeren Schlaganfallrisiko verbunden sind. Wem den gesundheitsfördernden Aspekten des beliebten Aufgusses noch weiter auf die Spur gehen möchte, findet hier fünf verblüffende Fakten rund um Tee.

Welche Getränke sollte ich täglich trinken?

Auch schwarzer Tee kann, vor allem bei regelmäßigem Konsum von drei oder mehr Tassen täglich, das Herz-Kreislauf-System positiv beeinflussen. Die enthaltenen Flavonoide wirken sich günstig auf Blutdruck und Gefäßwände aus. Meta-Analysen zeigen, dass Tee das „schlechte“ LDL-Cholesterin leicht senken kann, wobei die Effekte insgesamt eher moderat ausfallen. Wer bereits am morgen ein Heißgetränk zu sich nehmen will, sollte beachten, welcher Tee morgens am besten wirkt.

Die Forschung zum Zusammenhang zwischen Tee und Krebs liefert bislang gemischte Ergebnisse; ein klarer Schutz beim Menschen ist nicht belegt. Kritisch ist vor allem der Genuss von sehr heißem Tee (über 65 °C), da er das Risiko für Speiseröhren- und Magenkrebs erhöhen kann – insbesondere bei Rauchern oder hohem Alkoholkonsum. Kräutertees sind koffeinfrei und können ebenfalls zur Gesundheit beitragen. Wer Tee möglichst pur, nicht zu heiß und ohne Zucker oder Milch trinkt, profitiert am meisten – das gilt auch für entkoffeinierten Tee.

Welches Getränk ist am besten zur Flüssigkeitszufuhr geeignet?

Für die tägliche Grundversorgung bleibt Wasser unschlagbar. Bei erhöhter Flüssigkeitsbedürftigkeit – etwa nach Sport, bei Hitze oder Dehydrierung – kann Milch eine wirksame ergänzende Wahl zur optimalen Rehydration sein.

Welche Flüssigkeit kann man den ganzen Tag über am besten trinken?

Neben Wasser und Tee gilt laut den Harvard-Experten von The Nutrition Source auch Kaffee als weitgehend unbedenklich für den täglichen Konsum – vorausgesetzt, er wird in Maßen und möglichst ohne viel Zucker oder Sahne getrunken. Lange hatte Kaffee einen schlechten Ruf, doch zahlreiche Studien zeigen heute: Moderater Kaffeegenuss ist mit einem reduzierten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfälle, Typ-2-Diabetes und bestimmte Krebsarten verbunden.

Auch die Gesamtsterblichkeit ist bei regelmäßigem, maßvollem Kaffeekonsum nachweislich geringer. Allerdings ist zu beachten, dass die Wirkung von Kaffee durch den Koffeingehalt individuell unterschiedlich ausfallen kann und bei höheren Mengen auch unerwünschte Nebenwirkungen wie Unruhe, Schlaflosigkeit, Nervosität oder ein erhöhter Puls auftreten können. Auch sollte man nicht zu viel Kaffee trinken: Ab einer gewissen Menge ist das beliebte Getränk sogar schädlich.

Warum ist Kaffee gut für den Körper?

Kaffee enthält neben Koffein auch Polyphenole wie Chlorogensäure, Diterpene und Mineralstoffe wie Magnesium. Diese Pflanzenstoffe wirken – ähnlich wie bei Tee – antioxidativ, können Entzündungen hemmen und den Stoffwechsel positiv beeinflussen. In der Krebsforschung zeigte sich: Kaffee gilt laut aktuellem Stand der Wissenschaft nicht als krebserregend, vielmehr kann regelmäßiger Konsum das Risiko für Leber- und Gebärmutterkrebs senken. Die Sorge um Acrylamid, das beim Rösten entsteht, konnte in Humanstudien bislang nicht bestätigt werden.

Auch für Herz und Gefäße ist Kaffee vorteilhaft: Studien belegen, dass moderater Kaffeekonsum das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall senken kann. Menschen, die empfindlich auf Koffein reagieren oder unter Bluthochdruck leiden, sollten ihren Konsum jedoch individuell anpassen. Filterkaffee gilt dabei als besonders empfehlenswert, da beim Filtern cholesterinerhöhende Diterpene größtenteils entfernt werden.

Welches gesunde Getränk trinkt man jeden Tag?

Auch für die psychische Gesundheit gibt es positive Hinweise: Kaffeetrinker haben ein geringeres Risiko für Depressionen und Suizid. Zudem scheint Kaffee das Risiko für Parkinson zu senken und möglicherweise auch einen schützenden Effekt gegenüber Alzheimer zu haben. Auch beim Abnehmen kann Kaffee helfen – hier liest du mehr zum überraschenden Kaffee-Trick.

Zusammengefasst gilt: Kaffee – in moderaten Mengen und möglichst ohne Zucker oder Sahne – ist ein gesundes Getränk, das zahlreiche positive Effekte auf Körper und Geist entfalten kann. Wer empfindlich auf Koffein reagiert, kann entkoffeinierten Kaffee wählen, der laut Studien vergleichbare gesundheitliche Vorteile bietet. Schwangere und Menschen mit Herzproblemen sollten ihren Kaffeekonsum jedoch einschränken. (yk)