München/Hannover – Ein älterer Mann in kurzer Hose schlendert mit zwei Taschen durch den Münchener Hauptbahnhof. Er ist gerade mit dem ICE aus Hannover gekommen, wird von zwei Mitreisenden begleitet. Was diese offenbar nicht wissen: Der Mann (59) soll wenige Stunden zuvor seine Nachbarin (76) getötet haben.

Eine Überwachungskamera im Hauptbahnhof filmte den mutmaßlichen Killer auf der Flucht!

Der Tat liegt bereits zwei Wochen zurück: Am 25. Juli wurde eine Rentnerin (76) tot in ihrer Wohnung in Bad Münder gefunden. Die Polizei ging von einem Tötungsdelikt aus, zum Täter gab es damals keine Informationen.

Die Staatsanwaltschaft Hannover sucht die beiden Begleitspersonen des mutmaßlichen Killers als Zeugen

Die Staatsanwaltschaft Hannover sucht die beiden Begleitpersonen des mutmaßlichen Killers als Zeugen

Foto: Staatsanwaltschaft Hannover

ICE-Mitreisende als Zeugen gesucht

Jetzt veröffentlichen die Ermittler die Fahndungsfotos aus München. Sie stammen vom Tattag, so die Staatsanwaltschaft Hannover. „Wir suchen die beiden Begleitpersonen des Mannes als Zeugen. Vielleicht sind sie im ICE mit ihm ins Gespräch gekommen, können wichtige Angaben machen“, so der Erste Staatsanwalt Oliver Eisenhauer.

In diesem Mehrfamilienhaus in Bad Münder geschah die Tat

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Foto: MIRKO VOLTMER

Die Polizei hat die Wohnungen des Opfers und des mutmaßlichen Täters versiegelt

Die Polizei hat die Wohnungen des Opfers und des mutmaßlichen Täters versiegelt

Foto: MIRKO VOLTMER

War Pfändung das Mord-Motiv?

Nach seinen Angaben habe der Verdächtige im Haus des Opfers eine Eigentumswohnung bewohnt, die allerdings in der Zwangsvollstreckung sei. Er hätte sich von anderen Bewohnern und auch von dem Opfer regelmäßig kleinere Geldbeträge geliehen. Möglicherweise waren diese finanziellen Sorgen auch das Motiv für die Tat.

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Eisenhauer: „Nach der Tat verfügte der Mann über größere Barmittel. Und er war plötzlich verschwunden. Das machte ihn für uns zusammen mit anderen Ermittlungsergebnissen zu einem dringend Tatverdächtigen.“

Hinweise auf den Flüchtigen an die Kripo: 0511-1095555.