Berlin – Es ging um eine Schuldensumme im sechsstelligen Bereich!
Am Donnerstag sollte es eine Aussprache über die Rückzahlungsmodalitäten geben. Dafür stieg Marco A. (39) in einen SUV der Gläubiger. Doch als die dem Schuldner massive Gewalt bei Nichtzahlung androhten, kam es in dem VW erst zu einem Gerangel und dann zum Unfall.
Gegen 21.45 Uhr traf sich Marco A. (39) mit drei Männern auf einem Parkplatz an der Bornholmer Straße in Berlin-Prenzlauer Berg. Nach BILD-Informationen sollen die Gläubiger türkisch-kurdischer oder libanesischer Herkunft sein, ihre vollständigen Namen kennt das Opfer nicht.
Marco A. soll zunächst freiwillig in den VW Touareg des Trios gestiegen sein. Während der Fahrt Richtung Reinickendorf sollen die Täter „unter Androhung von Gewalt“ Geld gefordert haben, so die Polizei.
Streit wegen Schulden – dann der Unfall
Daraufhin soll der 39-Jährige versucht haben, sich aus dem Auto zu befreien. Der Wagen kam daraufhin vom Saatwinkler Damm ab, krachte gegen eine Laterne und ein Geländer. Bevor der SUV in den Spandauer Schifffahrtskanal rutschen konnte, kam er an der Böschung zum Stehen.
Der SUV drohte nach dem Unfall ins Wasser zu stürzen
Foto: Axel Billig / Pressefoto Wagner
Die drei Männer sprangen aus dem Auto und flüchteten zu Fuß in unbekannte Richtung. Marco A. aus dem Bezirk Neukölln blieb verletzt zurück. Er schleppte sich aus dem Wrack und hielt den Fahrer eines vorbeikommenden Autos an und bat um Hilfe. Der Zeuge alarmierte dann Polizei und Rettungskräfte der Berliner Feuerwehr.
Das Opfer kam mit Verletzungen am Rumpf in ein Krankenhaus. Nach BILD-Informationen ist der Schuldner polizeilich bisher nicht in Erscheinung getreten.
Der Touareg wurde geborgen und dann von der Polizei für die Spurensicherung beschlagnahmt.
Die Polizei ermittelt jetzt wegen räuberischer Erpressung, Unfallflucht und gefährlichem Eingriff in den Straßenverkehr. Zudem muss sie klären, aus welchen Geschäften die hohe Schuldensumme stammt.