Graz. Acht Wochen nach seinem Achillessehnenriss im letzten Bundesligaspiel gegen den ThSV Eisenach sieht die Welt für Hendrik Pekeler schon wieder besser aus. Als der 34-jährige Kreisläufer des THW Kiel seine Teamkollegen im Trainingslager in Graz besuchte, waren die trüben Gedanken der Tage direkt nach der Verletzung vergessen.
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„Die ersten Tage und Wochen war es schwierig, zu akzeptieren, dass es mir schon wieder passiert ist“, gibt Pekeler Einblick in seine psychische Verfassung nach dem zweiten Achillessehnenriss. Im Mai 2022 hatte es den ehemaligen deutschen Nationalspieler im Champions-League-Viertelfinale gegen Paris St. Germain an der rechten Achillessehne erwischt, fast drei Jahre später, am 8. Juni 2025, nun an der linken. „Ich hatte mich sehr auf den Urlaub mit der Familie und die handballfreie Zeit gefreut. Statt runterzufahren und abzuschalten, stand wieder Reha auf dem Plan.“
Der Heilungsverlauf bei Hendrik Pekeler ist positiv
Doch der Heilungsverlauf ist bislang positiv. „Ich liege im Plan, es gab keine Komplikationen“, stellt Pekeler in der steirischen Landeshauptstadt zufrieden fest, Schmerzen hätte er keine mehr. „Die hatte ich nur in der ersten Woche nach der Operation. Jetzt geht es jede Woche Schritt für Schritt voran.“
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Er konnte die Gehhilfen und den Walker, eine spezielle Orthese zur Ruhigstellung und Entlastung, schon vor einigen Wochen ablegen. Zuletzt wurde die Fersenerhöhung an seinem linken Bein von zwei auf einen Zentimeter reduziert. Ab Ende kommender Woche hofft „Peke“, wieder normale Schuhe tragen zu können.
„Ich bin über den Punkt hinweg, zu glauben, dass die ganze Welt gegen mich ist“, sagt Pekeler. Direkt nach seiner Verletzung, als die Ärzte ihn auf der Bank untersuchten, sah er das noch anders. Er gewährt Einblick in seine Gedankenwelt im Juni: „Ich hatte keine Lust, wieder eine sechsmonatige Reha zu machen.“ Doch die Motivation, sich diesem Kampf zu stellen und wieder Gas zu geben, kehrte zurück.
Das Warten auf den nächsten Schritt
„Momentan ist es ein Warten auf den nächsten Schritt”, sagt Pekeler, der nichts überstürzen will. „Eine Reruptur will ich vermeiden.“ Zurzeit absolviert Pekeler abseits des Teams erste Übungen ohne Extragewichte, übt täglich individuell mit Physiotherapeutin Larissa Peter das Abrollen beim Gehen. „Ich konnte meine Gehhilfen früher als beim ersten Achillessehnenriss in die Ecke stellen”, erkennt er positive Anzeichen.
Ab September steht für Pekeler die vorgeschriebene Erweiterte Ambulante Physiotherapie (EAP) an. Diese beginnt zwölf Wochen nach der Operation und ermöglicht es, die Sehne mit Zusatzgewichten zu belasten. „Irgendwann kommt das Laufen dazu, dann steigern wir von Woche zu Woche“, blickt Pekeler voraus, will sich aber keinen Zeitdruck für das Comeback auferlegen.
KN