Mehrere südeuropäische Länder sind derzeit stark von extremen Wetterlagen betroffen. In Frankreich wurden zahlreiche Departements wegen Hitze in Alarmbereitschaft versetzt. Am Wochenende könnten die Temperaturen dort erneut die 40-Grad-Marke überschreiten. Spanien leidet bereits seit Tagen unter ähnlichen Bedingungen. In Griechenland starben zwei vietnamesische Touristen infolge eines schweren Sturms.

Nach Angaben von Météo-France erwartet Frankreich Anfang kommender Woche den Höhepunkt der aktuellen Hitzewelle. Es handelt sich demnach um die zweite binnen eines Monats und die insgesamt 51. seit Beginn der systematischen Erfassung im Jahr 1947. Der Wetterdienst warnte zudem vor erhöhter Waldbrandgefahr im Mittelmeerraum. In der Region nahe Narbonne konnte die Feuerwehr am Donnerstagabend ein großflächiges Feuer eindämmen. Bislang wurden durch den Brand rund 17.000 Hektar Vegetation zerstört, ein Mensch kam ums Leben. Laut dem zuständigen Präfekten handelt es sich um den größten Brand in der Region seit mindestens fünf Jahrzehnten.

Hitzealarm in zahlreichen Städten Italiens

Ein großflächiges Feuer konnte auch im Süden Spaniens unter Kontrolle gebracht werden. Zuvor hatten starke Winde die Feuer in der Nähe der Touristenstadt Tarifa immer wieder angefacht. Die Behörden halten Einsatzkräfte weiter vor Ort. Mehr als 1.500 Menschen wurden zwischenzeitlich in Sicherheit gebracht. Als vermutlicher Auslöser gilt ein Wohnmobilbrand auf einem Campingplatz. 

Nach Angaben des nationalen Wetterdienstes sollen die hohen Temperaturen auch in Spanien bis Mitte der nächsten Woche anhalten.

© ZEIT ONLINE

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Auch in mehreren Landesteilen Italiens werden Temperaturen von bis zu 40 Grad Celsius erwartet. Die Hitzewelle könnte laut Wetterdiensten bis über den Feiertag Ferragosto am 15. August hinaus anhalten. Insbesondere die Toskana, die Emilia-Romagna sowie der Großraum Rom sind betroffen. Für zahlreiche Städte haben die Behörden inzwischen Hitzealarm ausgerufen. Die Bevölkerung wird aufgefordert, körperliche Anstrengungen zu vermeiden und sich möglichst in kühlen Räumen aufzuhalten. Besonders ältere Menschen und gesundheitlich vorbelastete Personen gelten als gefährdet. 

Häufung und Intensivierung von Extremwetter durch Klimawandel

In Griechenland führte ein Sturm mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 88 Kilometern pro Stunde zu erheblichen Einschränkungen im Fährverkehr. Auf der Insel Milos kamen zwei vietnamesische Touristen ums Leben, wie eine Sprecherin der Küstenwache der Nachrichtenagentur AFP mitteilte. Offenbar war eine Frau ins Meer gefallen, worauf ihr Begleiter versucht hatte, sie zu retten. Der Zivilschutz warnte vor einer sehr hohen Waldbrandgefahr durch die anhaltenden Winde. In Athen wurde der beliebte Nationalgarten nach dem Umsturz eines Baumes vorsorglich geschlossen.

Fachleute sehen in der Häufung und Intensivierung von Extremwetterereignissen eine Folge des menschengemachten Klimawandels. 

Türkei schließt Dardanellen für Schiffsverkehr

Unterdessen mussten Behörden in der Türkei wegen heftiger Waldbrände die Dardanellen für den Schiffsverkehr schließen. Die viel befahrene Meerenge
zwischen der Ägäis und dem Marmarameer werde aufgrund der Feuer nahe
der Stadt Çanakkale „zwischenzeitlich“ gesperrt, teilte das türkische Verkehrsministerium mit. In der gleichnamigen Provinz ordneten die Behörden zudem die
Evakuierung von drei Ortschaften und einem Altenheim mit 52 Bewohnern
an.

Bei der Brandbekämpfung waren offiziellen Angaben zufolge mehr als 270 Feuerwehrleute und
Sicherheitskräfte, acht
Löschflugzeuge, vier Hubschrauber und 45 Löschfahrzeuge im Einsatz.

Für das Wochenende erwarten die Behörden weiter Hitze mit Temperaturen von bis zu 35 Grad und Windböen von bis zu 75 Kilometern pro Stunde.

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