Cover: Jennifer Lynn Barnes, "Little White Lies"; Lily Braun-Arnold, "The Last Bookstore on Earth"; K.L. Walther, "Maybe Meant To Be"

Stand: 09.08.2025 06:00 Uhr

Jeden Monat erscheint eine schier unübersichtliche Menge an neuen Jugendbüchern und Young-Adult-Romanen. Um Ihnen die Suche nach den lesenswerten zu erleichtern, stellen wir Ihnen drei vor.

von Katja Eßbach

„Little White Lies“ von Jennifer Lynn Barnes: Reiche Südstaatensnobs und ihre Geheimnisse

Cover: Jennifer Lynn Barnes, "Little White Lies"

„Little White Lies“, aus dem Amerikanischen von Ivana Marinović, ist bei cbj Jugendbücher erschienen und kostet 16 Euro.

Jennifer Lynn Barnes ist eine überaus erfolgreiche amerikanische Jugendbuchautorin, bekanntgeworden vor allem durch ihre Trilogie „The Inheritance Games“. Barnes trifft einfach diesen lässigen, unangestrengten Ton, ihre Geschichten sind raffiniert und spannend. All das gilt auch für den ersten Band der neuen Reihe. Es geht um Sawyer, die bei ihrer unzuverlässigen alleinerziehenden Mutter aufwächst. Geld ist praktisch nie vorhanden, man schlägt sich so durch. Aber dann steht plötzlich Sawyers reiche Südstaaten-Oma auf der Matte und verspricht dem Mädchen eine halbe Million Dollar, wenn es an der diesjährigen Debütantinnen-Saison teilnimmt. Dort tummeln sich die Töchter und Söhne der Superreichen, und Sawyer könnte kaum weniger Lust darauf haben. Allerdings wäre der Umzug zu Oma auch die Chance, endlich herauszufinden, wer Sawyers Vater ist. Also ist sie einverstanden.

Wie bei „The Inheritance Games“ gibt es auch hier zahlreiche Intrigen, Geheimnisse und Gefahren. Jennifer Lynn Barnes kann es einfach!

„The Last Bookstore on Earth“ von Lily Braun-Arnold: Beklemmende Dystopie

Cover: Lily Braun-Arnold,  "The Last Bookstore on Earth"

„The Last Bookstore on Earth“, aus dem Amerikanischen von Mareike Weber, ist bei Rotfuchs erschienen und kostet 16,90 Euro.

Ein schrecklicher Sturm ist über die Welt hinweggefegt und hat sie teilweise verwüstet. Die Überlebenden haben sich in ihren Häusern verschanzt. So auch Liz, die ihre Familie verloren hat und jetzt in einer Buchhandlung lebt. Dort sammelt sie Nachrichten verzweifelter Menschen, tauscht Bücher gegen Essen und versucht die Realität auszublenden. Bis ihr sorgsam austarierter Alltag gestört wird: Maeve bricht im Laden ein und hat nicht vor, wieder zu verschwinden. Aus Liz‘ anfänglicher Ablehnung wird zartes Interesse und später große Verliebtheit. Die Mädchen schöpfen erstmals wieder Hoffnung, aber dann bedroht eine Gruppe Überlebender den Buchladen und ein neuer apokalyptischer Sturm zieht auf.  

Lily Braun-Arnold schreibt locker leicht, und die Ich-Perspektive macht ihre Geschichte sehr persönlich. Und dass die in einem Buchladen spielt, ist das I-Tüpfelchen.

„Maybe Meant To Be“ von K. L. Walther: Liebe, Freundschaft und alles dazwischen

Cover: K.L. Walther,  "Maybe Meant To Be"

„Maybe Meant To Be“, aus dem Amerikanischen von Anja Hansen-Schmidt, ist bei dtv erschienen und kostet 16 Euro.

Leichte Sommerlektüre lieben wir, und genau das ist „Maybe Meant To Be“. Wobei leicht nicht mit banal verwechselt werden darf. Denn K. L. Walther hat eine wunderschöne Liebesgeschichte geschrieben, die dunkle Seiten und Probleme nicht ausspart. Im Mittelpunkt stehen Sage und Charlie, allerbeste Freunde seit schon immer, und alle in ihrem Internat warten nur darauf, dass die beiden ein Paar werden. Niemand hat allerdings mit dem neuen Schüler gerechnet, dem hübschen Luke, in den sich Charlie sofort verliebt. Das gibt Sage die Chance, ihrem Interesse an Charlies Zwillingsbruder Nick nachzugehen. Aber irgendwie traut sich keiner der vier, ehrlich zu seinen Gefühlen zu stehen. Das zieht natürlich Missverständnisse, Verwicklungen und Ärger nach sich.

Toller Young-Adult-Roman mit Humor und Tiefgang. Perfekt für Strand und Pool.