Stand: 09.08.2025 09:59 Uhr
Viele vor dem Krieg aus der Ukraine Geflüchtete sind bereits seit drei Jahren in Mecklenburg-Vorpommern. Jeder vierte ist mittlerweile sozialversicherungspflichtig beschäftigt – Tendenz steigend.
Immer mehr Ukrainerinnen und Ukrainer in Mecklenburg-Vorpommern arbeiten. Jeder vierte von ihnen ist sozialversicherungspflichtig beschäftigt, heißt es von der Arbeitsagentur. Die meisten arbeiten im Lebensmittelhandwerk und der Gastronomie – viele aber auch in Gesundheitsberufen, im Bereich Verkehr und Lagerei sowie als Reinigungskräfte. Nach neuen Zahlen der Regionaldirektion Nord der Bundesarbeitsagentur waren im Januar dieses Jahres 4.830 der hierzulande gemeldeten 11.400 Ukrainer im erwerbsfähigen Alter sozialversicherungspflichtig beschäftigt, davon 2.040 Männer und 2.790 Frauen. Im Vergleich zum Januar 2024 bedeutet das einen Anstieg um 40,4 Prozent.
Schneller arbeiten und nebenbei Deutsch lernen. Das verspricht das der „Job-Turbo“. Ermöglicher oder Märchen?
Wichtiger Beitrag zur Fachkräftesicherung
Diese Zahlen würden deutlich zeigen, „dass der Job-Turbo wirkungsvoll ist und im Zuge des demografischen Wandels einen wichtigen Beitrag zur Arbeits- und Fachkräftesicherung in Mecklenburg-Vorpommern leistet“, sagte der Chef der Regionalagentur Nord, Markus Biercher. Die Ukrainerinnen und Ukrainer, die wegen des russischen Angriffs geflohen sind, würden einen wichtigen Beitrag zur Fachkräftesicherung leisten.
Zahl der Ukrainer in MV ebenfalls leicht gestiegen
Bundesweit wird derzeit über den Anspruch auf Bürgergeld für Geflüchtete aus der Ukraine diskutiert. Auslöser war der Vorstoß von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU), der gefordert hatte, ukrainischen Geflüchteten kein Bürgergeld mehr zu zahlen. Und zwar nicht nur, wie im Bundeskoalitionsvertrag vorgesehen an jene, die künftig nach Deutschland kommen, sondern auch für diejenigen, die schon länger in Deutschland sind. Nach Zahlen des Innenministeriums in Schwerin lebten zum Stichtag am 27. Juli 27. 439 Ukrainerinnen und Ukrainer in Mecklenburg-Vorpommern, etwas mehr als die Hälfte davon Mädchen und Frauen. Am 28. Juli 2024 lag die Zahl der Geflüchteten aus der Ukraine in MV noch um rund sieben Prozent niedriger, bei 25.592.
Im Juli waren bundesweit 2,979 Millionen Menschen arbeitslos gemeldet, 171.000 mehr als im Vorjahr. Auch im Norden gab es saisonbedingt mehr Arbeitslose.
CSU-Chef Söder will dadurch mehr Geflüchtete zur Jobsuche bringen. Doch so einfach ist es nicht, wie ein Beispiel aus Reinbek bei Hamburg zeigt.
Abschiebung, Ausreisepflicht, Dublin-Abkommen – worüber reden die Politiker eigentlich genau? Hintergründe und Erklärungen zu aktuellen Debatten.
Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 09.08.2025 | 10:00 Uhr