Vor dem geplanten Gipfeltreffen zwischen den USA und Russland hat sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj gegen Gebietsabtretungen ausgesprochen und vor „Entscheidungen ohne die Ukraine“ gewarnt. „Die Antwort auf die territorialen Fragen der Ukraine steht in der
Verfassung der Ukraine“, sagte er in einer Videobotschaft auf der
Plattform X. Davon werde und könne niemand abweichen.
Als Bedingung für ein Friedensabkommen wurden Gebietsabtretungen von russischer Seite immer wieder ins Gespräch gebracht. Putin fordert vor dem geplanten Treffen mit Trump laut Medienberichten etwa die volle Kontrolle über die ostukrainischen Gebiete Donezk und Luhansk. Trump sprach indessen von einem „Gebietsaustausch“, der für einen Waffenstillstand erforderlich sein könnte.
Das würde laut Trump Gebiete betreffen, die bislang entweder von russischen oder ukrainischen Truppen gehalten
würden. Diese sollten „zum Wohl beider Seiten“ ausgetauscht werden. Angesichts des Frontverlaufs würde dieser Schritt für die Ukraine enorme Gebietsverluste bedeuten.
„Wir werden Russland nicht für seine Taten belohnen“
„Natürlich werden wir Russland nicht für seine Taten belohnen“, sagte Selenskyj in dem Video. Alle Partner müssten verstehen, was ein „würdiger Frieden“ ist. „Die Ukrainer werden ihr Land nicht dem Besatzer schenken“, kündigte er an. Für „einen echten und vor allem anhaltenden Frieden“ wolle die Ukraine mit US-Präsident Trump und ihren anderen Partnern zusammenarbeiten, hieß es weiter.
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In seiner Botschaft kritisierte Selenskyj aber auch das für den 15. August im nördlichen US-Bundesstaat Alaska geplante Treffen zwischen Trump und Putin, das ohne ihn stattfinden soll. Putin hatte zuvor ein Dreiertreffen mit Trump und Selenskyj ausgeschlossen. Das Treffen finde „sehr weit entfernt von diesem Krieg“ statt, sagte der
ukrainische Präsident. Dabei könne dieser „ohnehin nicht ohne uns, ohne
die Ukraine, beendet werden“.
© Lea Dohle
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„Jede Entscheidung gegen uns, jede Entscheidung ohne die Ukraine ist auch eine Entscheidung gegen den Frieden“, warnte Selenskyj auf X. Ohne eine Beteiligung der ukrainischen Führung könne bei dem Gipfel nichts erreicht werden.
Putin und Trump treffen sich in Alaska
Das Treffen in der kommenden Woche wurde zuletzt von Russland und den USA bestätigt. Putin lädt Trump nach Angaben des Kreml im Anschluss nach Russland ein. Beide Staatschefs haben sich zuletzt 2019 am Rande eines G20-Gipfels in
Japan persönlich getroffen. Der russische Präsident war zuletzt 2015 – unter der Präsidentschaft von Barack Obama – in die Vereinigten Staaten gereist.
In den vergangenen Wochen hatte Trumps zunächst wohlwollende Haltung gegenüber der russischen Führung zunehmend nachgelassen. Im Juli hatte der US-Präsident Putin ein Ultimatum für die Beendigung des Ukrainekriegs gesetzt, das am Freitag ablief. An diesem Tag kündigte Trump nun Zeit und Ort des geplanten Treffens an.
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Putins glitschiger Ausweg für Trump
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Donald Trump und Wladimir Putin:
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