Oberhausen. Regionalligist RWO grüßt nach zwei Spieltagen tor- und punktlos aus dem Tabellenkeller. Gegen Aufsteiger Bonner SC soll die Wende eingeläutet werden
Null Punkte und 0:3 Tore ist nicht die Bilanz, die man sich an der Lindnerstraße nach zwei Spieltagen in der Fußball-Regionalliga erhofft hatte. Auch wenn der 2:0-Auftaktsieger im Stadion Niederrhein, der FC Gütersloh, mit seinem anschließenden 6:3-Kantersieg gegen den 1. FC Bocholt erneut unterstrichen hat, schon sehr weit zu sein: Bei der Düsseldorfer Fortuna-Reserve hätte mehr als ein 0:1 für den SC Rot-Weiß Oberhausen herausspringen müssen.
Am Sonntag (14 Uhr) empfängt RWO im zweiten Heimspiel den Aufsteiger Bonner SC und wird alles dafür tun, dass der Abstand auf die Tabellenspitze am Sonntagabend nach drei Spieltagen nicht bereits neun Zähler beträgt. So zumindest der Plan. „Natürlich hatten wir uns alle einen erfolgreicheren Start gewünscht. Umso wichtiger ist es am Sonntag, die ersten Punkte zu holen“, sagt RWO-Coach Sebastian Gunkel.
Auch Neuzugang Alexander Mühling (r.) hatte sich den Start mit RWO anders vorgestellt.
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Beim Training wurden die Kleeblätter kurzzeitig auch mal mit zwei Viererketten gesichtet: Burinyuy Nyuydine – Nico Klaß – Drew Murray – Lucas Halangk sollten auf der einen Seite die Gegentore verhindern, Eric Gueye – Simon Ludwig – Mustafa Kourouma – Ilias El Amrani auf der anderen. Der angeschlagene Michel Niemeyer fehlte im Training und ist auch am Sonntag keine Option.
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Einen Wechsel der Abwehrtaktik von einer Dreier- auf eine Viererkette wollte Gunkel jedoch nicht bestätigen. „Durch das Spiel am Sonntag haben wir unter der Woche einen Trainingstag mehr. Grundsätzlich müssen wir alle Faktoren mit einbeziehen, taktisch wie personell“, so Gunkel. „Fakt ist aber, dass wir jetzt nach den ersten beiden Spielen nicht alles über den Haufen werfen oder sechs Leute austauschen.“
Das ist der Gegner Bonner SC
Auf das 4:1 bei der U23 des VfL Bochum folgte für den Aufsteiger Bonner SC das 0:4 gegen Borussia Mönchengladbach II. BSC-Trainer Sascha Glatzel sagt im Vorfeld: „RWO muss zwingend unter die ersten Drei. Ich habe mir in der vergangenen Saison schon einige Spiele von RWO angesehen, das hat mir gut gefallen. Natürlich habe ich mir auch die beiden Spiele aus dieser Saison angeschaut. Da hat oft ein wenig das Glück gefehlt. Jetzt ist da sicher schon ordentlich Druck im Kessel. Den werden sie auch ins Spiel mitnehmen. Wie sie damit umgehen können, wird man dann sehen. Sie müssen das Spiel fast schon gewinnen, sonst rennen ihnen die Mannschaften oben weg.“
Zum eigenen Kader meint Glatzel: „Wir gehen nicht davon aus, dass das der Kader ist, mit dem wir die Saison bestreiten. Aber der Verein macht keine verrückten Sachen, daher müssen wir jetzt schauen, diese Phase zu überstehen. Wir haben auch noch einige Ausfälle. Bei Neuverpflichtungen sind wir flexibel, wir benötigen einfach Qualität für die Regionalliga. Da kann es fast jede Position sein, das bekommen wir schon eingebaut.“ RS
Bereits zum Kader gehören dürfte am Sonntag Neuzugang Drew Murray. Der 19-Jährige wurde vom SC Freiburg II ausgeliehen. Der junge, groß gewachsene Innenverteidiger ist gebürtiger US-Amerikaner und spielte zuletzt in der Regionalliga Südwest für die Freiburger. „Er bestätigt im Training das, was wir vorher von ihm gesehen haben. Er hat ein starkes Spiel mit dem Ball, was im Fußball ja immer recht hilfreich ist und was auch uns guttun wird“, so der RWO-Coach. Von Murray erhoffen sich die Kleeblätter aber nicht nur mehr Stabilität in der Defensive, sondern auch Optionen in der Spieleröffnung. Denn der U19-Nationalspieler der USA hat auch durchaus den vertikalen Pass im Repertoire.
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Gute Pässe und auch gute Standards, dafür ist bei RWO eigentlich Moritz Stoppelkamp bekannt. Doch auch für den Routinier verlief der Auftakt unglücklich. Ein schwacher Freistoß leitete gegen Gütersloh den Konter zum 0:1 ein, in Düsseldorf verschoss „Stoppel“ in der Schlussphase einen Elfmeter. Mit Alexander Mühling hat RWO einen Neuzugang verpflichtet, der in seiner Zweit- und Drittligazeit zahlreiche erfolgreiche Standards schoss. „Wir haben noch mehr Spieler, die gute Standards schießen können, aber Stoppel kann das auch immer noch“, so Gunkel. „Er hat vom Elfmeterpunkt eine richtig gute Quote, aber auch er darf mal einen verschießen.“
Was der RWO-Trainer vom Gast erwartet: „Sie haben zwei sehr unterschiedliche Spiele hinter sich. Sie sind in der Lage, richtig gutes Angriffspressing zu spielen, können aber auch sehr kompakt stehen. Wichtiger ist aber, dass wir unsere Vorhaben umsetzen und am Sonntag punkten.“